Da kommen an vier Abenden rund 55000 Menschen in den Stadtteil, doch was bleibt nach Rammstein?
Da einige der weiblichen und männlichen Fans der ausdrücklichen Bitte nicht mit dem eigenen Wagen zukommen nicht entsprechen wollten, bleibt die Erinnerung an ein Parkplatz- und Verkehrschaos. Zufahrten sind blockiert, Parkverbotsschilder werden ignoriert und die Anwohnerinnen und Anwohner sind von der ewigen Parkplatzgesuche genervt.
Das aus Sicherheitsgründen Straßen gesperrt wurden, sorgte ebenfalls für Verkehrsbehinderungen ist jedoch verständlich.
Auch die Staus auf allen Zufahrtsstraßen werden wohl in Erinnerung bleiben. Es ist selten, dass mensch von der Vorwerkstraße bis zur Adlergasse 20 Minuten mit dem Auto benötigt und der Verkehrsfluss auf der Schäfer Straße, über lange Zeit, kein Fluss mehr ist.
Pisser:innen
Obwohl auf dem Festgelände jede Menge Plastikhütten bereitgestellt waren, erleichterten sich nicht wenige der Menschen an Baumreihen, Gebüschen und Mauern. Besonders nach Veranstaltungsende bildeten sich ganze Pissgruppen an den Baumreihen und Wiesenkanten des Ostrageheges, unter den Brücken und am Bahndamm. Besonders zu erwähnen bleiben die Fans, die auf öffentlichen Straßen und Plätzen ihre Wohnmobile abstellten und ihre Notdurft an Häuserwänden, Mauern, Hecken und Wiesen verrichteten.
Sogar auf dem Spielplatz auf dem Hohenthal-Platz wurde nachts Pisserinnen und Pisser gesichtet. Die Bayern nennen so etwas biesln, soacha, einigsoacht oder brunzen, bei uns nennt man es pissen oder schiffen. Wenn also viele Menschen an einen Ort schiffen so bleibt nicht nur ein äußerst unangenehmer Geruch zurück, es schadet auch den Pflanzen, dem Boden und den Organismen darin. Wenn nicht bald ein kräftiger Regenguss kommt wird es lange schnüffeln.
Scherben
Dann bleiben die Scherben und die leeren Flaschen. Kippen, Restverpackungen und anderer, weggeworfener Müll im ganzen Stadtteil. Wieso lassen Menschen ihren Abfall einfach liegen. Hey, Leute wie reagiert ihr, wenn wir uns so in eurer Stadt oder eurem Stadtteil benehmen.
Beschallung
Was auch bleibt ist die Erinnerung an eine Vollbeschallung, an vier Abenden, mit immer den selben Tönen. Menschen aus der Friedrichstraße berichten von mehr als Zimmerlautstärke bei geschlossenem Fenster. Sie berichten auch von müden Kindern, die früh in die Schule oder den Kindergarten müssen. Ebenso berichten Eltern von irritierten Kindern, durch die Menschenmassen und ihren immer gleichen Outfits . „Mama die Menschen müssten doch eigentlich mehr lachen und sich freuen, statt dessen schauen sie unfreundlich und angestrengt.“
die Show
Viele Menschen sind ja gekommen und die Show zu sehen. Feuer, Rauch, Schaum und auch die vielen sexuellen Anspielungen scheinen noch immer den Kunstgeschmack der Besucherinnen und Besucher zu treffen. Das bei der Show jede Menge schwarzer Schnipsel in die Gegend geblasen wurden scheint sie nicht zu stören. Die Menschen in den nahegelegenen Kleingärten stören sie richtig. In der weiteren Umgebung sind diese Rückstände wohl noch lange zu finden, auf Wiesen, in den Bäumen und der Elbe. Danke an den Wind für das Verteilen, danke an die Verantwortlichen fürs Rausblasen.
Highlights
Rückblickend bleibt aber auch ein Highlight zu vermerken. An der Pieschner-Allee in Höhe es Steyer-Stadions stand ein Dudelsackspieler und spielte „mall of kingtier“ von Paul Mc Cartney & wings.
Der einzelne Gitarrist auf dem Weg bei den Sportstätten hatte weniger Geld im Koffer liegen, schlechter Standort.
Wie viel Umsatz die Straßenstände gemacht haben werden wir wohl nie erfahren. Zu vermerken ist aber, dass die Bratwurst und die Getränke deutlich günstiger waren als vergleichbares innerhalb der Absperrungen.
Anekdoten am Rande sind ein Schild im REWE auf der Friedrichstraße „keine Leergutannahme mehr möglich“, lange Schlange an der Kundentoilette und den Kassen des Ladens.
Warnungen
Schon vor den Konzerten gab es Warnungen vor dem Verkehrschaos, der Lautstärke und dem großen Ganzen. Selbst Warnaufkleber waren im Stadtteil zu finden.
Echte Kunst
Zum Ende noch ein Musiktipp, am nächsten Sonntag spielen „Laibach“ im Rahmen ihrer „Opus Dei Tour 2024“ in der Reithalle, Straße E. Sich selbst bezeichnen die Musiker der slowenischen Band als „Rammstein für Erwachsene“.
Da kommt Monumental-Retro-Avantgarde ins Industriegelände. Die Herren von Laibach kommen aus dem damals jugoslawischen Trbovlje und gründeten sich 1. am Juni 1980.
Die Slowaken werden von vielen nur als Band gesehen, sich selbst verstehen sie als interdisziplinäres Gesamtkunstwerk. Malerei, Grafik, Objekte und Videoprojekte gehören zu ihren Betätigungsfeldern. Die Band gehört zur Neue Slowenische Kunst (NSK) einem politischen Kunstkollektiv, dass 1984 in Ljubljana gegründet wurde.
Was euch in der Reithalle erwartet ist Große Kunst zum kleinen Preis von 41,25 Euro. Das solltet ihr euch nicht entgehen lassen.
Dixieland, Rammstein und überhaupt Pfingsten und Touristen, da hatte sich Dresden aber etwas vorgenommen.
Für zentrumsnahe Anwohner „harte Tage“, für die Gastronomie und Hotellerie und alles was dran hängt, das Geschäft des Jahres 2024, vor dem Strietzelmarkt in einem gutem halben Jahr.
Wir haben beide Events als Tagesausflug aus der Nähe nutzen können.
Gegessen bei Oma und Opa, sehr lecker!
Rammsteinkonzert bestens organisiert, Einlasskontrollen nicht übermäßig streng, dafür sehr zügig, lange Wege zum Platz, bestens organisiertes Ende, KEINE moralischen Demonstranten (gen. Maskulinum für die Damen), grauenhafte „Vorband“ mit mittelmäßigen geklimpere mit einer Schwierigkeit von halbwegs begabte „Pianisten“.
Die Feinstaubbelastung wird zur Konzertzeit nicht wenig gewesen sein, aber auch nicht mehr als ein Elberaddampfer.
Die Schnipsel zersetzen sich nach 2 bis 3 Regengüssen zu Kompost. Optisch sicherlich im Kleingarten kein Highlight, aber ungefährlich.
In Dresden kann man sich natürlich über alles aufregen, aber dann werdet ihr genauso Provinz wie die Stadt aus der wir kommen.
Wollt ihr das ?
Seit froh, dass Dresden das ist, was es ist.
Wir kommen gerne wieder.
wenn du jetzt noch einen Beitrag über den ganzen Müll, die Scherben und die Sorgfalt der Hundebesitzer hier im Viertel schreiben magst kommen wir vielleicht an das Problem möglicherweise ein wenig objektiver heran. einmal die Wachsbleichstr hoch und runter gelaufen sieht man was täglich hier vorgelebt wird.
Hallo René,
danke für deine Rückmeldung.
Hunde als Thema hatten wir schon: https://friese-journal.de/hundeabenteuer/, Müllecken sind wir dran: https://friese-journal.de/muellecken-1/
Wir versuchen natürlich objektiv zu sein, im Fall der Konzerte in der Rinne werden uns die gleichen Probleme auch bei den nächsten Veranstaltungen ereilen, wenn wir und andere nicht immer wieder darauf hinweisen.
Beste Grüße
Ich war nun eine Woche nach der 4fach Verammsteinigung auf dem Gelände und finde schon das der Veranstalter den abplatzen hätte anders verlassen müssen. Kabelbinder, Folienreste Plastikbecher usw. Einfach der Stadtreingung zu überlassen oder dem Wind — empfinde ich als speziellen Nachgeschmack! Ganz egal wer dort auftritt die Fläche sollte nich dieses Bild nach der Nutzung abgeben.