Auf Wanderschaft

Der Stadtbezirksbeirat Dresden-Altstadt scheint derzeit auf Wanderschaft duch den Stadtbezirk Altstadt zu sein.

Nach seinen Beratungen in der Trinitatiskirche Johannstadt und dem Zoo Dresden, trafen sich die gewählten Vertreter:innen des Stadtbezirkes in wahrlich historischer Umgebung.

Eingeladen wurde zur 52. Sitzung in den Denkraum Sophienkirche. Dieser Termin war in mehrerer Hinsicht besonders. Zu Beginn der Sitzung begrüßte Katrin Sachs, Geschäftsführerin und Mitglied des Vorstandes der Bürgerstiftung Dresden, die Mitglieder:innen des Stadtbezirksbeirates und wies auf die Verbindung zwischen Stiftung und Gedenkraum Sophienkirche und die derzeitigen besonderen finanziellen Herausforderungen der Stiftung als Betreiber des Raumes hin. Im Anschluß gab Christian Curschmann einen Einblick in die Geschichte des Ortes und seinen einzigartigen Wert für die Stadt Dresden.

Der Ort

Sophienkirche Dresden vor der Zerstörung
Sophienkirche Dresden 1910 (gemeinfrei)

Mitten in der Innenstadt, nur einen Steinwurf vom Postplatz entfernt steht der Denkraum Sophienkirche der Bürgerstiftung Dresden. Die alte Sophienkirche war ein Sakralbau unweit des Zwingers und prägte über Jahrhunderte die Geschichte der Stadt. Sie die Kirche eines Franziskanerklosters und ging aus der vor 1265 in Bettlerordensarchitektur errichteten Kirche des Klosters hervor. Ihre Ruine war bis zu ihrem Abriss die letzte in seiner Grundsubstanz erhaltene gotisch Kirche in Dresden. Die Kirche der Franziskaner wurde mit dem zugehörigen Kloster nach der Reformation entweiht und als Lagerhalle verwendet. Durch den gestiegenen Bedarf an religiösen Orten wurde sie 1602 als Sophienkirche neu geweiht. Sie war bis 1918 die evangelische Hofkirche Dresdens. Nach dem Ende der sächsischen Monarchie war sie ab 1922 als Domkirche St. Sophien der Sitz des sächsischen Landesbischofs.

Am 13. Febuar 1945 wurde die Sophienkirche zur Ruine. Zum Zeitpunkt ihres Abbruchs 1962 und 1963 war sie die Einzige in ihrer Grundsubstanz erhaltene gotische Kirche in der Stadt. Walter Ulbirch selbst hat ihren endgültigen Abriss, gegen Wiederstände, vorangetrieben.

An die KIrche erinnert heute der abstrahierte, neu errichtete Denkort Sophienkirche.

Der gläserne Beirat

Für vorrübergehende Menschen und das Gremium gleichermaßen ungewönlich und transparent war die 52 Sitzung des Stadtbezirksberates Altstadt. An dem Gedenkort vorübergehende Menschen konnten direkt beobachten wie der Beirat arbeitet und wer die gewählten Mitglieder:innen sind. Die Menschen konnten die Leinwand des Beamers mit den angestezten Themen ebensogenauso verfolgen, wie das Abstimmungungsverhalten ihrer Beigeordneten.

Ein spannender Termin für alle. Sichtbare und erlebbare Demokratie. Bitte gern mehr davon.

Politik hinter den Türen von Ratssälen ist kaum erlebbar, auch wenn die meißten Sitzungen der Verwaltung öffentlich sind.

Beirat sichtbar

Warum nutzen der Stadtrat oder andere Gremien der Verwaltung eigentlich nicht die leerstehenden Gewerbeflächen in der Innenstadt für ihre Sitzungen? Die Idee könnte ein wenig für die Belebung der Innenstadt beitragen.

Sie könnten damit die Demokratie beobachtbarer und erlebbarer machen.

Auch die nächste Sitzung des Beirates ist wieder außerhalb der Amtsstuben. Sie findet am 17. Oktober 2023, 17:00Uhr, im Mehrzweckraum des Gymnasiums Dresden-Johannstadt „Würfelburg“ (Pfotenhauerstraße 42) statt

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