Gärtners Lust und Frust

Seit mittlerweile 10 Jahren existiert hinter einer dicken Sandsteinmauer an der Magdebuger Straße ein „Garten der Sinne“.

Eine scheinbar wilde Ansammlung von Planzen in der sich Insekten, Echsen, Lurche und Menschen zum Verweilen und Wohlfühlen eingeladen sind.

Dieser sorgt immer wieder für Lust und Frust innerhalb der Kleingartenanlage „KGV Menageriegärten e.V.“ Und das obwohl er erst in diesem Jahr öffentlich ausgezeichnet wurde.

Garten für alle Sinne, Klangspiel

Das idyllische Stückchen Land trägt den Namen „Garten des Sinne“ und lädt zum Verweilen und Entdecken ein.

Was nach Wildwuchs aussieht ist das Ergebnis genauer Überlegungen, Planungen und schwerer Arbeit. Der „Garten der Sinne“ wurde von den damaligen Vorständen des KGV und dem Verein „Dresdner Wildbienengärten“ unterstützt und geplant.

So finden nicht nur menschliche Besucher:innen in diesem Garten Ruhe und Entspannung. Brennesselecken locken Schmetterlinge an, im Teich tummeln sich Goldfische und Fösche, die Zauneidechse wärmt sich auf den warmen Steinen und das Insektenhotel ist sehr gut besucht.

Teich mit Entenhaus

„Von den fast 600 Bienenarten, die es in Deutschland gibt, wurden 250 hier im Garten nachgewiesen“ schwärmt Udo, einer der Gartenpfleger.

Udo vor dem Bienenhotel

An Wegen und zwischen den Beeten sorgen Hinweistafeln für Aufklärung und Bildung der interessierten Besucher:innen.

Besonders neugierigen Menschen kann auch ein Blick in eine“ Kinderstube“ der Bienen gewährt werden.

Wir durften hineinschauen, die „Kinderstube“

Für Kinder gibt es, neben den Erlebnissen und Entdeckungen, im Garten auch eine Wasserbahn, für selbstgebaute Schiffchen

Wasserbahn zum Selbstbefüllen

Da es für kleiner Kinder nicht ganz ungefählich im „Garten der Sinne“ ist, der Teich ist 1,80 m tief, muss immer eine Aufsichtsperson zugegen sein.

Ärger im Paradies

Nun gibt es Streit im KGV. Die Aushänge am Haupteingang des KGV sprechen eine deutliche Sprache.

Auf der einen Seite stehen die traditionelle Kleingärtner:innen und nennen den „“Garten der Sinne“ verwildert, ungepflegt und wollen ihn abreisen. Auf der anderen Seite stehen die Macher:innen mit ihren Ansprüchen: Naturnähe, Biodiversität Artenvielfalt und -schutz.

Von internen Debatten um Arbeitseinsätze und Kosten, erfuhren wir erst lange nach unserem Besuch. Udo berichtete davon nichts.

Wildwuchs oder Artenvielfalt

Pressestimme:

„Dabei sind es gerade diese Vorhaben, die den Unterschied ausmachen.
Den Unterschied nämlich zwischen einem modernen Kleingartenwesen,
das sich bereitwillig den Herausforderungen der Zukunft stellt und nach
außen öffnet und auf der anderen Seiten den Kleingartenanlagen, die über
die Jahre den Anschluss verloren haben und im Kampf mit sich selbst
einer Modernisierung im Wege stehen. Die Projekte würden auch von einer
Zusammenarbeit mehrerer Vereine profitieren, besonders bei Spielplätzen
oder Natur- und Artenschutzprojekten.“ Zitat: https://www.dresdner-gartenfreunde.de/pdf/Gartenfreund_2023_02_Ansicht.pdf

Die Macher des Gartens wünschen sich mehr Unterstützung aus den umliegenden Wohngebieten und bieten ihre Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten an. Sie können direkt im Garten Aufklärungsarbeit zur vielen Kreisläufen in der Natur leisten, Nutzpflanzen erklären oder Beim Bau von Insektenhotels beraten und unterstützen.

Interessierte Menschen melden sich bitte unter GartenderSinne@web.de, oder gleich bei Udo 0175-9186090.

Der „Garten der Sinne“ ist auch eine Station bei der „Wer bin ich?“ Radtour am 30. Mai 2023.

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2 thoughts on “Gärtners Lust und Frust

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