Bombenangriffe auf Dresden und die Folgen für die Friedrichstadt

Alle Jahre wieder begeht Dresden den Erinnerungstag zum Bombenangriff am 13.Februar 1945, doch die Geschichte der Bombardierung der Stadt begann schon früher.

Ein Blick in die gesammelten Unterlagen der IG Historische Friedrichstadt, gibt einen Einblick in diese Zeit.

Unterlagen der IGHF Foto: Fr.Riese

In Dresden löste der Fliegeralarm über 300 mal aus und dauerte mehr als 220 Stunden. Das Stadtgebiet wurde 10 mal direkt angegriffen, die Friedrichstadt und die Wilsdruffer Vorstadt waren dabei 8 mal betroffen

Der 24.August 1944

Der Angriff galt den Mineralölwerken der Rhenania-Ossag in Birkigt und dem Industriegelände in Gittersee. Getroffen wurden auch Wohnanlagen

Der 7.Oktober 1944

Am 7.Oktober 1944 um 12:34 erfolgte der erste Angriff. Dresden war nur das Zweitziel für Oberstleutnant W.K.Shayler, der militärische Anlagen angreifen wollte.

Die Bomber warfen 290 Mehrzweck Sprengbomben auf die Stadt und trafen hauptsächlichst die Gegend um die Annenstraße und Schweriner Straße. Es wurden 65 Wohnhäuser völlig zerstört und viele beschädigt, ebenso Lagerhäuser und das Requisitenhaus der Oper. Treffer gab es auch an der Rampe der Eisenbahnbrücke und in der historische Orangerie. Die Fabrik „Seidel und Naumann“ (Hamburgerstraße), der Alberthafen und der Güterbahnhof Friedrichstadt wurden Ziele. Bei diesem Angriff starben in den Industrieanlagen auch Kriegsgefangene, die als Zwangsarbeiter in der Rüstungsindustrie arbeiten mussten.

Zeitzeugen berichten, dass die Dresdner scharenweise kamen, um sich die Ruinen und beschädigten Gebäude anzuschauen.

Dieser erste Angriff dauerte nicht einmal 3 Minuten und es wurden rund 70 t Sprengbomben abgeworfen.

gut erkennbar: das Steyer Stadion als Ausgangspunkt der Zielmarkierungen

Der 16.Januar 1945

Der zweite Angriff erfolgte am Dienstag, den 16.Januar 1945 um 12:12 Uhr mittags.

Eigentlich war geplant an diesemTag Rüstungsbetriebe in Mitteldeutschland anzugreifen, doch durch schlechtes Wetters wählte Oberst Savely das Zweitziel, Dresden.

An diesem Tag wurden die Stadtteile Cotta, Löbtau und vor allem die Friedrichstadt getroffen. Die Gebäude am Ostragehege, die Bramschfabrik und der Verschiebebahnhof. An der Magdeburger Straße traf es einen Tankzug auf einem Zuliefergleis. Arbeiter der Firma Bramsch koppelten die Wagen ab und schoben sie auseinander.

Der Angriff dauerte ganze 5 Minuten und es wurden 264,8 t Sprengbomben abgeworfen.

Es folgten die Angriffe vom 13., 14. und 15. Februar.

Der 2. März 1945

Bei einem weiteren Angriff am 2. März wurden der König Albert Hafen, Gleisanlagen, die Yenidze und das Stadion des DSC. An der Hafenmühle traf es das Kesselhaus und zwei Volltreffer zerstörten die „Kristalleisfabrik“ und die „Kühlhallen“. An diesem Tag wurden 940,3 t Sprengbomben und 140,5 t Brandbomben innerhalb von 36 Minuten abgeworfen. Es war der bisher schwerste Angriff auf die Stadt.

Weißeritzstraße, Blick auf die Yenidze

Der 17.April 1945

Der letzte Angriff erfolgte am 17.April 1945 um 13:48 Uhr und dauerte 24 Minuten. Das Hauptziel sind die Gleisanlagen am Bahnhof Neustadt. Der Bahnhof Friedrichstadt, die Friedrichstadt und die Altstadt werden ebenfalls bombardiert. Aus 580 Flugzeugen regnete aus 1554,7 t Sprengbomben und 164,5 t Brandbomben. Es ist war der letzte Angriff auf Dresden, aber auch der Größte.

Durch diesen Angriff wurde das Gelände des Bahnhofs Friedrichstadt regelrecht umgepflügt, anliegende Gartensparten und Grünanlagen versanken in Kratern.

Die verherenden Bombenangriffe auf Dresden und Dresden Friedrichstadt in den Jahren 1944 und 1945, vor und nach dem Februar 1945
Luftbild vom zerstörten Güterbahnhof Friedrichstadt

Die Folgen der Angriffe sind bis heute zu spüren.

Es kommt immer noch zu Bombenfunden, der (bisher) Letzte am 04. Oktober 2022.

Quellen: IG Historische Friedrichstadt, Vortrag zu Götz Bergander „Dresden im Luftkrieg“ 1994 Böhlau Verlag GmbH &Cie, Köln

Fotos: Sammlung IG Historische Friedrichstadt

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