Rosch ha-Schana

Im jüdischen Jahr 5784 und damit vom 15 bis 17. September 2023 begingen die Menschen jüdischen Glaubens Rosch ha-Schana.

Rosch ha-Schana bezeichnet den Anfang des Jahres, oder auch den jüdischen Neujahrstag. Die Mischna, die wichtigste Sammlung religiöser Überlieferungen des rabbinischen Judentums, legt dieses Fest als Jahresbeginn fest. Die Berechnung der Kalenderjahre resultiert daraus.

Der jüdische Kalender

Die Grundlage des jüdischen Kalenders ist das sogenannte Lunisolarjahr. Die Monate berechnet sich nach dem Mond berechnet, das Jahr dagegen folgt einem Sonnenrhythmus. Entsprechend dem Umlauf des Mondes ist ein jüdischer Monat 29 oder 30 Tage lang. Zwölf Monate bilden ein Jahr, das dementsprechend aus 354 Tagen besteht. Im Vergleich zum Sonnenjahr ergibt sich eine Differenz von elf Tagen. Damit sich Festtage in den Jahreszeiten (viele gehören ja zu einer bestimmten Jahreszeit) nicht verschieben, wird im jüdischen Kalender in einem bestimmten Zyklus von Jahren ein 13. Monat eingeschoben. In einem Zyklus von 19 Jahren gibt es sieben solche Schaltjahre. Das Dritte, Sechste, Achte, Elfte, Vierzehnte, Siebzehnte und neunzehnte Jahr ist ein Schaltjahr. Nach der jüdischen Zeitrechung leben wir also im Jahr 5784.

Rosch ha-Schana Neujahrsgruß

Der Neujahrsgruß lautet שנה טובה schana tova (ein gutes Jahr) und שנה טובה ומתוקה schana tova u’metuka (ein gutes und süßes Jahr). Ein traditioneller aschkenasischer Neujahrsgruß heißt leschono tauwo tikossëiw (zu einem guten Jahr bist du (in das Buch des Lebens) eingeschrieben. Er wird mit wessechosëim (und besiegelt) ergänzt.

Laut Talmud ist Rosch ha-Schana der Beginn und in der Folge der Jahrestag der Weltschöpfung. Er steht aber auch für den Jahrestag der Erschaffung Adams. An diesem Tag zieht man Bilanz über das moralische und religiöse Verhalten im vergangenen Jahr, und man tritt mit Gebeten für eine gute Zukunft vor Gott.

Rosch ha-Schana steht auch für den „Tag des Gerichts“ (Jom haDin). Am Neujahrsfest werden drei Bücher geöffnet. Das Erste vermerkt die ganz „Gerechten“, die sofort das „Siegel des Lebens erhalten“. Das Zweite vermerkt die ganz „Bösen“, die das „Siegel des Todes“ erhalten. Das dritte Buch ist für die „Mittelmäßigen“ bestimmt, Menschen die sowohl Sünden sowie Verdienste vorweisen können. Das endgültige Urteil wird in der Zeit vom Neujahrstag bis zum Versöhnungstag offen gehalten, nur durch Einkehr und Umkehr wird ein Mensch das Siegel des Lebens erhalten.

An Rosch ha-Schana beginnen die „zehn ehrfurchtsvollen Tage“ oder die Tage der Umkehr (ימים נוראים Jamim Noraim). Mit dem Versöhnungsfest Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, enden die Feiertage. In diesem Jahr feiern die Menschen jüdischen Glaubens Jom Kippur am 25. September 2023.

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