Guter Klang und kalte Füße

Wer im Februar ein Konzert in großen Industriehallen besucht, wünscht sich einen guten Klang und erhofft sich keine kalten Füße.

Im Rahmen ihres „Musicans in Residence“ Projektes lud Comuneo zur Präsentation des Albums “In Dresden” von John Blek ins Stromwerk im Kraftwerk Mitte ein.

Lauschen durften wir nicht nur ausgezeichneter, handgemachter Musik auf Saiteninstrumenten und einem echten irischen Barden. Nein sehen durften wir auch ausgestellte Gemälde und Zeichnungen von Catrin Große.

Catrin Große im Stromwerk

Die Vorgespräche und Videos zum künstlerischen Projekt mit John Blek jedoch, erfuhren Begleitung von vielfältigen und irritierenden Geräuschen. „Es war da so ein Grummeln, Scheppern und Stöhnen, aus der Lüftungsanlage.“ (Zitat Besucherin).

Abgerundet wurde der Abend durch ein Live-Painting von Catrin Große. Die zur Live-Musik eine Leinwand gestaltete.

John Blek

Der Ire scheint derzeit einer der eifrigste Singer-Songwriter in Europa zu sein. Innerhalb von 12 Monaten stellte er sein drittes Album fertig und tourt, so ganz nebenbei, sechs Monate im Jahr durch die Konzerträume Europas. In Irland bekam er 2019 einen Number One Award für die herausragendste unabhängige Albumveröffentlichung. Schon vorher wurde es von der IMRO in Irland mit dem Song ‘Salt in the Water’ für den „Song of the Year“ bei den „International Folk Music Awards“ in Kansas City nominiert. Selbst beim Deutschlandfunk Kultur wird er in hohen Tönen gelobt. Trotzdem ist er hierzulande kaum bekannt und seine Verbindung zu Dresden noch viel weniger.

ein Barde und 14 Saiten

Blek ist Mitte 30 und wenn er weiterhin so kreativ bleibt, werden wir noch viele vertonte Geschichten und Erlebnisse von ihm hören können.

Neben den aktuellen Liedern hörten wir natürlich auch Lieder der letzten John Blek-Alben mit eigens für die gemeinsame Tour entwickelten Sounds. Er singt über den Klang der Glocken, die Abende in den Straßen und berichtet von den Menschen in unserer Stadt. Melodische Verklärungen mit starker Stimme und 14 Saiten. Ein Ire besingt diese Stadt, die er zum ersten Mal betrat und lieben gelernt hat.

In Dresden hatte er nur gezupfte und gestrichene Saiten zur Begleitung, aber er kann auch mit Schlagwerk, Band und Solo.

Für Menschen die moderne, irische Bardenkunst lieben, ist Blek ein Muss.

Leider verließen die Besucherinnen und Besucher das Konzert nach dem letzten dargebotenen Song recht schnell, was wahrscheinlich an den kalten Füssen und der ausgeschalteten Lüftung lag.

„Musician in Residence“

Ist ein Projekt des Palais Sommers Dresden. Die Macherinnen und Macher laden Künstlerinnen und Künstler nach Dresden ein. Sie geben ihnen die Möglichkeit mit künstlerisch tätigen Menschen aus der Stadt zusammen zuarbeiten, und dann? Mal sehen was passiert.

2022 luden sie John Blek nach Dresden ein. Er begnete sächsischen Musikern und begann an neuen Kompositionen zu arbeiten. Diese wurden in den Castle Studios in Röhrsdorf bei Dresden aufgenommen. Innerhalb kürzester Zeit entstand ein Liederzyklus über die Stadt Dresden. Es sind in Arrangements aus Folk, Pop und Klassik verpackte Liebeserklärungen an die Stadt. Aus der Zusammenarbeit mit den Musikern, Filip Sommer (Bratsche) und Moritz Brümmer (Cello) entstanden Lieder für ein ganzes Album. Diese waren, unter anderem , am ersten Februar zuhören.

Das Stromwerk im Kraftwerk Mitte ist als Veranstaltungsort noch nicht so bekannt, sein Kalender birgt aber jede Menge Überraschendes. Kidsdiscos, Mama geht feiern, WIZO live und auch die Humorzone stehen demnächst auf dem Programm.

Die Liebehaber von gestalterischen Klassikern werden im Stromwerk auch fündig, die Pissrinne ist wieder da, diesmal in Edelstahl.

moderner Klassiker
Lasst euch benachrichtigen oder benachrichtigt andere!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner