Was passiert am 11. Februar?
Am Sonntag sind zwei Versammlungen aus dem rechten Spektrum angemeldet. Die rechtsextremen Parteien Freie Sachsen, Die Heimat und Der III. Weg rufen über die sozialen Medien auf, nach Dresden zu kommen und sich dem „Trauermarsch“ anzuschließen. Die Demonstrationen sind zwischen Hauptbahnhof und Elbe angemeldet. 2023 haben 670 Rechte daran teilgenommen. Die Polizei rechnet am 11. Februar mit mehr als 1000 Rechtsradikalen in der Stadt. Teilnehmende kommen aus dem gesamten Bundesgebiet, Tschechien, Norwegen und Finnland.
Bisher ist unklar, wo der Aufzug genau entlang führen wird. Der Rechtsradikale Lutz Gießen, der einen Aufmarsch angemeldet hat, verkündete vor ein paar Tagen in seinem Netzwerk den Wiener Platz als Treffpunkt. Hat diese Meldung aber später wieder gelöscht und schreibt jetzt auf der Seite www.dresden-gedenken.info von einem Antreteplatz.
Außerdem ist eine weitere Veranstaltung in Strehlen angemeldet.
Dresden ist kein Ort für Nazis
Die Dresdner:innen halten dagegen. Zahlreiche Bündnisse rufen zum Gegenprotest auf. Einige davon, möchten des „Trauermarsch“ komplett ausbremsen. Die Polizei geht für den Sonntag von einer konfrontativen Versammlungslage aus. Der Kernbereich des Polizeieinsatzes wird sich am östlichen Rand der Dresdner Innenstadt befinden. In der Zeit von 12 Uhr bis 19 Uhr muss hier mit Verkehrseinschränkungen gerechnet werden. Die historische Altstadt sowie die Dresdner Neustadt sind hingegen nicht betroffen.
Das Bündnis „Dresden Wi(e)dersetzen“ beginnt ihre Demonstrationen vom Hauptbahnhof und vom Sachsenplatz. Das Aktionsnetzwerk #platznehmen gegen Nazis aus Leipzig reist am Hauptbahnhof an.
Die Bahnhöfe sind am 11. Februar durch die Bundespolizei besonders gesichert. Reisende können aber jederzeit in die Gebäude. Auch am Bahnhof Mitte wird Polizei präsent sein, denn es sind ebenfalls Veranstaltungen zwischen Bahnhof Neustadt und dem Hauptbahnhof angemeldet. Ob es sich dabei nur um Platzhalterveranstaltungen handelt, kann nicht vorher gesagt werden.
Die Polizei sorgt für die Trennung der politischen Lager, aber Protest wird jederzeit in Hör- und Sichtweite ermöglicht.
Was passiert am 13. Februar?
Der Luftangriff auf Dresden jährt sich 2024 zum 79. Mal. An diesem Tag sind 25 Veranstaltungen angemeldet.
Zwischen 12 und 16 Uhr planen die Querdenker eine Kranzniederlegung am Martin-Luther-Denkmal. Anschließend findet dort Stilles Gedenken vor der Frauenkirche Dresden – wahrhaftig erinnern – versöhnt leben‘ und ‚Dresdner Gedenkweg – unterwegs zur Versöhnung – 13. Februar auf dem Neumarkt statt.
Frauke Roth, die Intendantin der Dresdner Philharmonie, lädt von 15 bis 20 Uhr zum gemeinsamen Singen vor dem Kulturpalast ein.
17 Uhr bis 18.10 bildet sich die Menschenkette 13. Februar vom Rathaus bis zur Neustadt. Hier werden mehr als 10.000Teilnehmende erwartet.
Der Schwerpunkt wird ab 19 Uhr rund um den Altmarkt erwartet. Dort möchte der Veranstalter der Montagsdemonstrationen Kränze an der entfernten Inschrift am Altmarkt ablegen. Rita Kunert vom Bündnis „Dresden Wi(e)dersetzen“ ruft zum Gegenprotest am Altmarkt auf.
Der ÖPNV wird ab Nachmittag in der Innenstadt eingeschränkt.
Kunstaktion Weltoffenes Dresden
Morgen und der Tag danach heißt die Banner-Kunst-Aktion in der Dresdner Innenstadt. Sie ist vom 9. bis 18. Februar in der Innenstadt aufgebaut. 18 Dresdner Kulturinstitutionen und Initiativen zeigen Bilder an neun zentralen Plätzen zur Erinnerung an den 79. Jahrestag der Zerstörung Dresdens im II. Weltkrieg und mahnen für demokratische und humanitäre Werte.
Wie können wir menschlich bleiben – auch in unmenschlichen Zeiten?
#WOD Weltoffenes Dresden tritt als Bündnis Dresdner Kulturinstitutionen für eine weltoffene Gesellschaft, Solidarität, demokratische Werte sowie die Vielfalt und Freiheit von Kunst und Kultur ein.