Die Antworten Teil 2 – Torsten Nitzsche (Freie Wähler e.V.)

Was wollen Sie den steigenden Miet- und Energiepreisen entgegen setzen? Die Stadt Dresden erstattet Menschen mit Hilfebedarf einen bundesdurchschnittliche Betrag, obwohl die Kosten für Energie vom stadteigenen Energieversorger über dem Bundesdurchschnitt liegen?

Wir brauchen dringend den Neubau von Wohnraum, möglichst schnell und unbürokratisch! Dafür gilt es sowohl Brachflächen zu nutzen als auch unnötige Auflagen der Verwaltung abzuschaffen. Wohnungsbauunternehmen, kommunal wie privat, klagen zu häufig über immer neue Auflagen. Häufig kommen diese vom Bund (da können wir als Kommune nichts machen. Leider tut sich die Dresdner Stadtverwaltung aber am Wettbewerb unnötiger Auflagen beteiligen. Für Dresdner Familien wollen wir ein Programm zur Förderung von selbstgenutztem Wohneigentum, denn Eigentum ist Schutz vor Mieterhöhungen und zugleich auch Altersabsicherung.

Die steigenden Energiepreise machen auch uns Sorgen. Leider drehen die Bundesregierungen mit ihrer Energiepolitik seit Jahren immer weiter an der Preisschraube. Sollten SachsenEnergie, und die Stadt Dresden, den Weg weiter verfolgen „klimaneutral“ zu werden, steigen die Preise weiter. Das gilt es zu verhindern. Wir brauchen sichere, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung!

Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Herausforderungen, denen die Friedrichstadt gegenübersteht, und wie gehen Sie damit um?

Die Friedrichstadt ist ein sich stetig wandelnder und in sich heterogener Stadtteil. Wir haben mit Messe und Rinne den Ort für Veranstaltungen mit Publikum, weit über die Grenzen des Freistaates hinaus. Das gilt ebenso für das Sportareal. Gleichzeitig haben wir häufigen Zuzug unterschiedlichster Herkunft. Das Zusammenleben und Zusammenspiel so unterschiedlicher Themen und Menschen funktioniert nur mit der Einhaltung von Regeln, die sich unserer Gesellschaft gegeben hat. Insoweit gilt, was für ganz Dresden gilt: Unsere Stadt darf in ihrer Integrationsfähigkeit nicht überlastet werden

Was war ihr erfolgreichstes Projekt oder eines, was ihnen in der Friedrichstadt besonders am Herzen liegt?

Nicht erfolgreich waren wir bei den Planungen des Standortes für das geplante Einkaufszentrum. Wir halten den Standort und die Größe für falsch und waren die einzige Fraktion im Stadtrat, die klar dagegen Stellung bezogen hat. Ablehnungsgründe waren u.a. die Auswirkungen auf den Verkehr und den Einzelhandel in Cotta, Friedrichsstadt und im Stadtzentrum.

Was hat Sie dazu inspiriert, sich für die Kommunalpolitik zu engagieren?

Wir lieben Dresden! Das gilt für mich, wie für so ziemlich alle Freien Wähler ;-). Und für das, was man liebt sollte man sich engagieren. Gerade auf kommunaler Ebene ist das ideologiefrei möglich, idealerweise mit hoher Bürgerbeteiligung. Deshalb Freie Wähler!

Die Friedrichstadt gehört zu den lautesten Stadtvierteln in Dresden. Die Ursache dafür ist der Verkehr. Wie wollen Sie zukünftig mit dem hohen Verkehrsaufkommen und all seinen Nebenwirkungen (Feinstaub, Parktplatzmangel, Dauerstau, unsichere Straßenquerungen, Verspätungen im ÖPNV) umgehen?

Die größte Lärmquelle ist der Eisenbahnverkehr. Damit wird man leider weiterleben müssen. Erst im Rahmen des Ausbaus des Güterbahnhofes in Bezug auf die Strecke Dresden-Prag wird es da zu Veränderungen kommen. Die Emissionen durch das Krankenhaus lassen sich leider auch nicht vermeiden. Insoweit kommt leisem Asphalt, Tempo 30 auf Nebenstraßen und möglichst vielen Straßenbäumen eine wichtige Rolle im Bezug auf Lärmverminderung zu.

Welche laufenden Projekte oder Initiativen setzen Sie aktuell in der Friedrichstadt um? Welche langfristigen Ziele haben sie für die Entwicklung der Friedrichstadt?

Messe, Sportareal, Gewerbe, Krankenhaus und natürlich Wohnen gilt es sinnvoll in Einklang zu bringen. Insoweit halte ich es für besonders wichtig diese Partner zusammenzubringen. M.E. ist, unabhängig von den ja schon bestehenden Marktschwärmern, ein Wochenmarkt in der Friedrichstadt angebracht. Dieser kann ein verbindendes Element für die Friedrichstadt werden

Haben Sie übergeordnete Ziele für die Infrastruktur Entwicklung vor allem bezüglich Verkehr, Wohnraum und öffentlichen Einrichtungen in der Friedrichstadt?

Die Mobilität unserer Dresdner ist so individuell wie wir Dresdner selbst. Wir haben einen Investitionsstau, vor allem bei Nebenstraßen. Der Wechsel von Kopfsteinpflaster zu Asphalt und die Sanierung von Fußwegen, bringt mehr Sicherheit, weniger Lärm und eine bessere Befahrbarkeit, vor allem für Radfahrer. Wir stehen klar für den Erhalt aller Parkplätze und gegen die Einführung von Parkgebühren und Anwohnerparkzonen. So wird die Friedrichstadt ein noch attraktiveres Quartier. Beim ÖPNV sind wir für eine solide Finanzierung des Bestandes, denn wir brauchen eine DVB, die ihre Passagiere schnell, zuverlässig und günstig transportiert und keine zusätzlichen Aufgaben!

Die Friedrichstadt verfügt über eine der ältesten Schulen Sachsen und zugleich über einen modernen Neubau. Die Infrastruktur ist gut. Bei beiden Schulen und bei der weiterführenden Schullaufbahn gilt es besonderes Augenmerk auf sichere Schulwege zu legen. Das Krankenhaus steht vor Erweiterungen, verbunden mit Neubauten. Hierbei gilt es, ebenso wie bei weiteren bauten im Bereich Friedrichstraße/Vorwerkstraße, die notwendige Infrastruktur immer mitzudenken.

Die Friedrichstadt verzeichnet in der letzten Zeit einen eklatanten Anstieg von Vermietungen für Ferienwohnungen. Wie wollen Sie mit Wohnraummangel, vor allem in Bezug auf die vielen Ferienwohnungen in der Friedrichstadt, über das neue Zweckentfremdungsverbot hinaus, umgehen?

Mit Neubau, siehe oben. Das Zweckentfremdungsverbot lehnen wir ab.

Wie ist Ihre Position bezüglich einer Elbquerung vom Ostragehege (einem einzigartige Naturreservat) nach Pieschen trotz seines besonderen Schutzes?

Wir halten eine Querung per Fähre für angemessen und realisierbar – im Gegensatz zu einer Brücke (Kosten, Realisierungszeitraum …)

    Wie wollen Sie den Radverkehr in der Friedrichstadt stärken und fördern?

Siehe oben.

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Zwei Nachsätze zur Information für Ihre Leser: 

Die Aufgaben sind komplex – mit ideologisierter Politik werden wir sie nicht bewältigen!

Sehr schade, dass wir keine Einladung zum Kommunalwahlforum erhalten haben. Ich wäre einer Einladung gern gefolgt.

Mit freundlichen Grüßen 

Torsten Nitzsche Freie Wähler e.V.

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