Neue Pläne für die Friedrichstadt

Da es in Dresden kaum noch kommunale Freiflächen für sozialen Wohnungsbau gibt, wurde jetzt ein Plan für ein komplett neues Wohnquartier vorgelegt.

In der Dresdner Friedrichstadt soll ein neues Wohngebiet entstehen, ökologisch, sozial, modern und bezahlbar.
Planung TU Dresden

Gewerbe an der Bremer Straße

Die derzeit für die Erstaufnahmeeinrichtung Bremer Straße genutzte Fläche wird, laut Stadtplanung, zum Wohnquartier „Neue Friedrichstadt“ entwickelt. Die Flächen gehören zum Großteil der Sachsen Energie (ehem. DREWAG und ENSO) und der Stadt Dresden.

An der Bremer Straße, hinter der geschützten Baumreihe, schafft die Stadtverwaltung die Voraussetzungen zur Ansiedelung von Kleingewerken, Proberäumen, Handel, Nahversorgern und einem dringend benötigten Kinder und Jugendhaus.

Die „Zeltstadt“ wird bestehen bleiben und an die Flüchingskriese 2015 erinnern. Das Schauspielhaus wird die Zelte teilweise als Probebühne, beziehungsweise als Werkstätten neu nutzen.

Wohnen an der Hamburger Straße

An der Hamburger Straße entstehen Sozialwohnungen für ungefähr 650 Menschen. Bezahlbare Wohnungen mit einem Anteil von 20% für behinderte Menschen. Im Erdgeschoss sollen Gewerberäume für Unterstützungs-, Betreuungs- und Pflegeangebote, Räume für Begegnungen und eigene Projekte der Bewohner:innen entstehen. Durchquert wird das Gebiet von Spielstraßen und angrenzenden Gemeinschaftsgärten. Die besten Möglichkeiten einer Dach- und Fassadenbegrünung, zur Verbesserung der Luftqualität im Quartier, sind in Prüfung. 

Zukunftsweisende Ideen

In Zusammenarbeit mit den Klima- und Energieforscher:innen der TU Dresden wird das neue Wohnviertel klimaneutral gebaut. Es wird sich letztendlich zu 100 % über Solarenergie, Erdwärme und Energiespeichern selbst versorgen. Ladestellen für elektrisch betriebene Mobilität sind in ausreichenden Mengen geplant und stehen allen zur Verfügung. stehen.

Planung TU Dresden

Die Sprecherin für die ökologische Entwicklung der Landeshauptstadt Dresden Eva Vielkühner sagt dazu: 

„Wir (die Stadtverwaltung Anm.d.R.) wollen mit diesem Projekt zeigen, dass es möglich ist Wohnviertel neu zu denken und ökologisch zu bauen. Die Schaffung eines solchen sozial, ökologisch und menschenfreundlichen Wohnviertels ist eine große Herausforderung für alle, kann aber mit den vorhandenen Erfahrungen in Forschung und Entwicklung städtebaulich den Weg in die Zukunft weisen. Wir wollen, dass sich Menschen hier wohlfühlen. Besonders mit Blick auf die vom Stadtrat verabschiedeten Klimaziele ist es wichtig freie Flächen und Bebauung anders zu denken. So geht sächsisch!“

„Für diesen Standort spricht die sehr gute Verkehrsanbindung, durch den ÖPNV auf der Hamburger Straße und Bremer Straße, zusammen mit einem möglichen Ausbau der Radverkehrsanbindung auf beiden Straßen.“, heißt es aus den Räumen der Baubürgermeisterin Stefanie Bedenken-Träger.

Erinnerungsorte

Auf den umliegenden Friedhöfen existieren viele Kriegsgräberstätten. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass auch die Errichtung eines zentralen Erinnerungsortes möglich ist. Als Kooperationspartner dafür ist das Umweltzentrum, als Träger des ehemaligen „Äußeren Matthäusfriedhofs“, im Gespräch.

Erinnern Foto Fr.Riese

Aus den, meisten, Fraktionen des Stadtrates, kommt Zustimmung zu diesem Projekt. Tina Wartz (Linke) und Heidi Fastfroh (FDP) sagen in einem Gespräch: „Die Stadt geht damit konsequent in Richtung Zukunft.“

Blick in die Neustadt

Welche Auswirkungen diese Planungen auf den Plan am alten Leipziger Bahnhof hat, ist nicht bekannt. Klar ist aber, dass sich durch die Besitzverhältnisse in der Friedrichstadt eine städtebauliche Entwicklung eines Wohnquartiers deutlich schneller umsetzen lässt als in der Neustadt. Am „Alten Leipziger Bahnhof“ müssen verschiedenste Eigentümer in die Planungen mit eingebunden werden.

Geplanter Baustart ist das Frühjahr 2024.

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