„Wer bin ich“ 2024

Die Radtour „Wer bin ich“ 2024 am Weltflüchtlingstag folgt dieser Strecke.

Nach dem Start um 17:30 auf dem Vorplatz des Bahnhof Mitte, begann die Strecke mit dem Ziel Stolpersteine an der Schäfer Str. 9 an. Hier erinnern die goldenen Steine an das Schicksal von Gertrud und Wilhelm Nollert.

Nach einem kurzen Stopp, geht die Route weiter in das Industriegebiet Behringstr. 24. In diesem Gebiet stehen noch einige Baracken, die während und nach dem 2. Weltkrieg Kriegsgefangenen, Zwangsarbeiter:innen und gefüchteten Menschen eine Heimstatt waren.

Die Löbtauer Straße stadtauswärts führte unser Weg nun an die Bodelschwingstr.1, hier lebten Berta und Ruth Kirschbaum. An sie wird an diesem Ort mit Stolpersteinen erinnert.

Von der Bodelschwingstr. 1 aus folgt die Fahrradtour dem Emerich-Ambros-Ufer zum ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerk Dresden an der Hamburger Strasse. Hier befand sich eine Außenstelle des KZ Flossenbürg in Bayern.

Lokomotivhallen des ehemaligen RAW Dresden, 1992 (Deutsche Fotothek Dresden / Foto: S. Bregulla)

Nicht weit davon entfernt in Richtung Innenstadt, fahren wir die jetztige Erstaufnahmeeinrichtung und die Abschiebehaft Hamburger Straße an. Die jetzt noch stehenden Gebäude gehörten einst zur Fabrik „Seidel und Naumann“. Hier wurde einst Schreibmaschinen gefertigt, aber auch wichtige Einzelteile für die Rüstungsindustrie. Da Arbeitskräfte knapp waren wurden in den Werkhallen ebenfalls Zwangsarbeiter:innen und Kriegsgefangene eingesetzt.

Firmenkomplex (1913) (Wikipedia)

Die Arbeitskräfte waren in mehreren Lagern auf der Fläche zwischen Hamburger und Bremer Straße untergebracht. Wir fahren auf das Gewerbegrundstück Hamburgerstr. 10, von hier bekommt der interessierte Mensch einen guten Eindruck von den Lebensverhältnisse in der jetztigen EAE Bremer Straße.

Zu unserer letzten Station gelangen wir über die Flutrinnenbrücke zum Schlachthofgelände.

Im Schlachthof 5 erlebte und überlebte Kurt Vonnegut den 13. Februar 1945. Er befand sich damals in Kriegsgefangenschaft und wurde zu Arbeiten im Schlachthof eingesetzt. Seine Erlebnisse dieser Zeit fanden Eingang in seinen Roman.“Slaughterhouse-Five or The Children’s Crusade: A Duty-Dance with Death“. Diese Buch ist in Dresden kaum bekannt, in einigen Bundesstaaten der USA gehört es zur Schulliteratur. Im Keller des ehemaligen Schlachthofgebäudes befindet sich eine Lichtinstallation von Ruairí O’Brien, leider ist diese nur nach Voranmeldung oder im Rahmen von Führungen zu besichtigen.

Slaughterhouse Five (Lichtinstalation von Ruairí O’Brien)

Einen guten Ausklang findet die Runde in der Rössl-Stube an der Friedrichstraße.

Hier noch einmal die Zusammenfassung:

  1. Station Stolpersteine Berliner Straße
  2. Baracken Behringstraße 24
  3. Station Stolpersteine Bodelschwingstraße 1
  4. Reichbahnausbesserungswerk Hamburger Straße
  5. Seidel und Naumann Hamburger Straße
  6. EAE Bremer Straße
  7. Schlachthof 5
  8. Ende Rössl-Stube Ausklang und Gespräche

Die Radtour „Wer bin ich“ 2024 wird organisiert und durchgeführt von den ESF plus geförderten Projekten „Intergation macht mobil“ und Stadtteiltreff „Eckladen“ aus der Dresdner Friedrichstadt.

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