Napoleons Zimmer

Ein heftiger Hauch von Geschichte umweht besuchende Menschen, wenn sie die Napoleons Zimmer betreten. Hier werden 1813 die geschichtlichen Weichen gestellt, die unsere heutige Welt noch immer beeinflussen.

doch ganz von vorn

Im späten 17. Jahrhundert steht am Ort des heutigen Krankenhaus Friedrichstadt ein herrschaftlicher Garten, diesen erwirbt 1718 der Reichsgraf von Manteuffel. ImJahr 1726 kauft August der Starke das Anwesen und schenkt es 1727 einem Herzog von Württemberg, da dessen Gattin Gräfin Ursula Katharina Lubomirska seine Mätresse. Die Lubomirska läßt 1727/28 (vermutlich) durch Johann Christoph Naumann in dem Anwesen ein Gartenpalais mit zentraler achteckiger Gartenhalle und darüberliegendem Festsaal sowie kurzen Querflügeln errichten. 1736 verkauft die Gräfin das Anwesen an Graf Heinrich von Brühl, dieser erweitert das Palais durch Johann Christoph Knöffel durch Seitenflügel um einen Ehrenhof.

Die gartenseitige Hauptachse wird durch die aufwändige Anlage des Neptunbrunnen abgeschlossen. Der Brunnen wird zwischen 1741 und 1744 erbaut und durch Lorenzo Mattielli vollendet. Ab 1774 bauen Johann Daniel Schade und Johann Gottfried Kuntsch das Palais erneut um, diesmal für den neuen Besitzer Graf Camillo Marcolini. Um 1780 entstanden das sogenannte “chinesische” und das “pompejanische” Zimmer durch Johann Ludwig Giesel und Christian Traugott Weinlig.

Nach Napoleon

Der Sieg über Napoleon war auch der Beginn von Marcolinis Verbannung nach Prag in der er auch starb.
Sein Sohn verkauft das gesamte Grundstück mit Gebäuden 1835 an den Stadtrat Carl Ernst Werner für nur 31.000 Taler.

Dieser ließ das kostbare Inventar versteigern und vermietete die Räume an Dresdner Bürger und begüterte Ausländer.
Von 1847 bis 1849 wohnte hier Richard Wagner. Wagner schreibt hier am Lohengrin, trifft sich mit dem russischen Anarchisten Bakunin und beteiligte sich an den Maiaufständen 1849.

Das äußere Erscheinungsbild des jetztigen Hauptgebäudes vom Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt zeigt immer noch den baulichen Zustand von 1849.

Der barocke Gartensaal (heute Foyer im Haus A), der Festsaal und die Räume, in denen sich Napoleon aufhielt (mit kostbaren chinesischen Tapeten und mit pompejanischer Malerei), haben sich aus dem 18. Jahrhundert erhalten

Im Jahr 1835 richtete der neue Besitzer Stadtrat Carl Ernst Werner Mietwohnungen im Palais ein.

Zu den Mietern der Wohnräume im Palais Brühl-Marcolini zählten unter anderem der Bildhauer Ernst Julius Hähnel und der Komponist Richard Wagner.

der barocke Festsaal

Der Festsaal des Marcolini-Palais ist der einzige erhaltene Barocksaal aus Brühl´s Zeit in ganz Dresden. Die illusionistische Wandmalerei des Raumes soll der italienischen Maler Stefano Torelli geschaffen haben.

Napoleons Zimmer

Im Jahr 1813 befindet sich Napoleon in Dresden. Er verhandelt mit Metternich und soll in diesen Räumen den Satz „Es kann mich den Thron kosten, aber ich werde die Welt in ihren Trümmern begraben.“ gesagt haben.

Napoleon Zimmer auf einer alter Postkarte

Dass Napoleons Zimmer ist das chinesische Zimmer, dieses wurde zusammen mit dem pompejanische Zimmer gebaut, ausgestaltet und saniert.

Heute

Zwischen 1995 und 1999 wurden die Zimmer aufwendig restauriert, dann kam das Hochwasser 2002 und 2002 wurde eine erneuter Sanierung abgeschlossen. Die letzte Sanierung der Räume kostete rund 116000 Euro. Damit konnten in den beiden wertvollen Räumen die Schäden des Hochwassers 2002 beseitigt werden.

Wenn Mensch bedenkt, wer in alles schon in diesen Räumen war. Kaiser, Könige, ihre Gefolgsleute und Mätressen, Fürsten, Grafen, Musiker, Baumeister und Anarchiste, dann kann schon eine gewisse Ehrfurcht aufkommen.

Mögliche Besichtigungstermine erfahrt ihr direkt beim Krankenhaus.

Wir danken dem Krankenhaus Friedrichstadt für die Nereitstellung der Bilder und der Nutzungserlaubnis.

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