Hitzefrei

Es würde die Schülerinnen und Schüler freuen, vielleicht bekommen sie in diesen Tagen noch einmal ein Hitzefrei. In manchen Dresdner Schulen heißt es Hitzevariante und bedeutet eine Verkürzung der Unterrichtsstunde auf 30 Minuten

Karl Wilhelm Clauß der Erfinder des Hitzefrei
Karl Wilhelm Clauß

Diese Regelungen verdanken wir, die Schülerinnen und Schüler, Karl Wilhelm Clauß (1829-1894).

Clauß selbst gründet im April 1861 die Handwerkerschule des Dresdner Gewerbevereins, einem Vorläufer der TU Dresden. Er erkannte schon vor mehr als 150 Jahren, daß die Weiterbildung junger Handwerker nötig ist. Es fehlten damals einfach die Möglichkeiten. Clauß geriet durch die Gründung der Schule immer wieder in Kontroversen und rettete die Schule 1863 vor der Auflösung durch den Gewerbeverein.

1862 Clauß ist studierter Pädagoge und lehrt Algebra, Geometrie und Physik.

Im Jahr 1896 übernahm die Stadt Dresden die Gewerbeschule auf der Maxstraße 9. Die Schülerzahl der Schule erhöhte sich stetig und die Stadt entschloss sich ein neues Schulgebäude zu errichten. So wurde das neue Haus nach fünf Jahren Bauzeit auf der Dürerstraße 45 bezogen.

Karl Wilhelm Clauß legte (wahrscheinlich) 1862 eine Temperatur fest, bei der nicht mehr gelernt werden kann. Er stellt fest, dass Mensch mittags um 12 bei 31 Grad Celsius nicht mehr lernen kann und legt genau da die Grenze für Hitzefrei fest.

Grabstelle

Hitzefrei wurde somit höchst wahrscheinlich zuerst in Dresden an der Gewerbeschule eingeführt.

Und eben dieser Karl Wilhelm Clauß ist auf dem inneren Matthäusfriedhof an der Friedrichstraße begraben.

Nach dem Tod von Karl Wilhelm Clauß am 4. November 1894, wurde als Dank seine Verdienste für die sächsische Bildungspolitik eine Stiftung gegründet, die seinen Namen trägt.

Das gesammelte Geld ging an arme Kinder, die dank der finanziellen Hilfe ihr Schulgeld bezahlen konnten. Seine Nachkommen übergaben die gesamte Hinterlassenschaft von Clauß an das Dresdner Stadtmuseum. Es kann passieren, dass noch Belege für die Erfindung des Hitzefrei gefunden werden.

Grabspruch
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Dieser Beitrag ist Teil 2 von 17 der Artikel-Serie Historische Friedrichstadt

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