Der Alberthafen ist ein Hafen der Superlative. Der Größte, der Älteste und der Einzige ist er auch. Es lohnt sich den Alberthafen in Dresden Friedrichstadt genauer kennenzulernen.
Dresden liegt an einem Fluss und hat natürlich einen Hafen, vor der Eröffnung des Alberthafens wurden jedoch alle möglichen Waren an normalen Anlegestellen im Stadtgebiet umgeladen. Effektiver ist es jedoch dies an einem zentralen Ort mit bester Verkehrsanbindung zu tun und so begannen die Planungen für den Güterbahnhof und den Alberthafen in seiner Nähe.
Bevor der Hafen am 1. November 1895 in Betrieb genommen werden konnte, vergingen 4 Jahre Bauzeit.
Die Geschichte des Alberthafens
Im Jahr 1891 begannen zwei Dampfbagger rund 1,5 Millionen Kubikmeter Erde für den Hafen und die ihn schützende Flutrinne auszuheben. Schon ein Jahr vorher begann der Bau des Güterbahnhofs Dresden Friedrichstadt und dort konnten die Arbeiter den Aushub der Bagger gut gebrauchen.
Die Kaimauer des Hafens ist 2,2 Kilometer lang und 12 Meter hoch. Sie ist so angelegt, dass sie den höchsten bis dahin bekannten Hochwasserstand um 30 Zentimeter überragt. Erst über hundert Jahre später (2002) überwand die Elbe bei einem Pegelstand von 9,40 Metern die Kaimauer.
Im Hafen wurden sechzehn Kräne, drei Transportfördersysteme und eine Sauganlage elektrisch betrieben und damit war der Alberthafen in dieser Zeit topmodern. Der Hafen hatte damals 40 Liegeplätze auf denen ab 1885 pro Jahr 150.000 Tonnen Güter umgeschlagen wurden. Es konnten bis zu 25 Kähne gleichzeitig be- und entladen werden.
Am Ende der 1920er galt der Alberthafen als technisch veraltet und wurde ab 1931 modernisiert und erweitert. Die Luftangriffe auf Dresden 1944 und 1945 beschädigten den Häfen sehr stark.
Der Alberthafen in der DDR
Es folgten Reparaturarbeiten und der Anstieg des Güterumschlags bis auf 550.000 Tonnen in der Mitte der 1950iger Jahre. Durch das Errichten von neuen Kränen konnte der Hafen seine Leistung noch einmal steigern auf 1,2 Millionen Tonnen In den 1970er Jahren. Hauptsächlich wurden nun vor allem Getreide, Kaolin, Waschmittel, Steine, Kies, Waschmittel und Steinsalze umgeschlagen. Nach all den guten Zeiten verfiel die Anlage in der 1980er erneut.
Die gesamte Fläche des Hafengeländes ist 42 ha groß. Allein das Hafenbecken hatte eine Länge von 1100 Metern und eine Breite von 150 Metern, das sind 15 ha Fläche.
1997 begannen Umbaumaßnahmen und das Hafenbecken wurde verkleinert. Der nördliche und westliche Teil des Beckens wurde zugeschüttet. Dadurch entstand Platz für weitere Gewerbe- und Logistikanlagen. Heute ist das Becken nur halb so groß und hat eine Fläche von ca. 7 ha. Es besteht aus drei Teilen: Der Hafeneinfahrt, einem Wendebecken und dem eigentlichen rechteckigen Hauptbecken mit Nord- und Südkai. Das Hafenbecken hat eine durchschnittliche Breite von 75 m. Der Nordkai ist 730 m lang, der Südkai hat eine Länge von 1000 m. Das Wendebecken hat einen Durchmesser von 105 m.
Der Alberthafen heute
Der Hafen bietet heute Platz für 20 Schiffe. Die Hafenbrücke, eine Eisenfachwerkkonstruktion, ermöglicht das Überfahren der Hafeneinfahrt. Dem Hafen stehen sieben Krananlagen für den Umschlag von Massen-, Stück-, Schwergütern sowie Containern zur Verfügung. Alles was unter 90 Tonnen wiegt kann direkt umgeschlagen werden. Bei Gewichten über 90 Tonnen werden mit Mobilkrane eingesetzt.
Über eine Hafenbahn ist der Hafen an das Güterverkehrszentrum Dresden-Friedrichstadt angeschlossen und verfügt über ein trimodales Terminal. Eine neuerliche Erweiterung erfuhr der Alberthafen zwischen 2006 und 2007. Es wurde eine neue Roll-on-Roll-off-Anlage in der Nähe der Flügelwegbrücke gebaut. Sie ermöglicht es, dass beladene Lkw direkt auf die Schiffe fahren.
Der Hafen wird von der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH betrieben. Zu ihr gehören auch die Häfen in Roßlau Riesa, Torgau, Decin und Lovosice.
Als kleine Besonderheit möchten wir noch darauf hinweisen, dass die Urbanowicz-Brauerei das Restaurant Alberthafen und die Dresdener Whisky Manufaktur ebenfalls im Hafengelände zu finden sind.
2 thoughts on “Der Alberthafen in der Friedrichstadt”