Polizeiliche Kriminalstatistik 2023


Am Dienstag (25. März 2024) veröffentlichte die Polizeidirektion Dresden die polizeiliche Kriminalstatistik 2023

Sie ist sehr umfangreich und wir veröffentlichen hier nur einige Eckpunkte.

Erklärungen, notwendige Einordnungen – Vergleiche und Kommentare durch den Polizeipräsidenten Lutz Rodig könnt ihr hier nachgelesen.

Eckpunkte der Kriminalitätsentwicklung


Im Jahr 2023 wurden in der Landeshauptstadt Dresden 47.439 Straftaten der Allgemeinkriminalität polizeilich registriert.

Deutlich angestiegen sind im vergangenem Jahr Straftaten gegen das Aufenthalts- und Asylgesetz, das heißt vor allem unerlaubte Einreisen/Aufenthalte (+131 Prozent auf 4.382 Straftaten) sowie Raubstraftaten (+34,8 Prozent auf 496 Delikte).

Von den insgesamt 51.821 Straftaten (47.439 Straftaten der allgemeinen Kriminalität sowie 4.382 Verstößen gegen Aufenthalts- und Asylgesetz) wurden 29.349 aufgeklärt. Die Aufklärungsquote stieg im Vergleich zum Vorjahr auf 56,6 Prozent.

Im Jahr 2023 wurden 19.680 Tatverdächtige ermittelt, das sind rund 3.000 Tatverdächtige mehr als im Vorjahr.

Rund drei Viertel aller ermittelten Tatverdächtigen (74,3 Prozent) waren männlich und 25,7 Prozent weiblich.

Die meisten Straftaten (73,9 Prozent) wurden auch im vergangenen Jahr durch Erwachsene begangen. Heranwachsende hatten mit 9,3 Prozent einen im Vergleich zu 2022 fast unveränderten Anteil an der Gesamtzahl aller Tatverdächtigen.

Der Anteil jugendlicher Tatverdächtiger stieg im zurückliegenden Jahr auf 10,9 Prozent. Besonders häufig sind jugendliche Tatverdächtige mit Gewaltdelikten in Erscheinung getreten. So wurde in diesem Phänomenbereich im vergangenen Jahr 268 ermittelt, 53 mehr als im Jahr zuvor.

Polizei Demo

tatverdächtigen Kinder

Angestiegen ist auch der Anteil von tatverdächtigen Kindern (2023: 6 Prozent; 2022: 5,2 Prozent). Besonders stark ist deren Anzahl bei Diebstahlsdelikten (2023: 407; 2022: 337), Körperverletzungen (2023: 166; 2022: 115) sowie Sachbeschädigungen (2023: 95; 2022: 67) gestiegen.

nichtdeutscher Tatverdächtige

Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger an allen ermittelten Tatverdächtigen (ohne ausländerrechtliche Verstöße) stieg von 29,8 Prozent im Jahr 2022 auf 32,5 Prozent im Jahr 2023. Überproportional hoch lag deren Anteil im Jahr 2023 bei Raubdelikten (48,2 Prozent), Straftaten gegen das Leben (41,2 Prozent) und Diebstahlsdelikten (39,4 Prozent).

Opfer von Straftaten

Die Zahl der Opfer von Straftaten stieg im Jahr 2023 um 19,2 Prozent auf 8.978. Die Mehrzahl der Opfer (63 Prozent) waren männlich. Beim überwiegenden Teil der Opfer handelte es sich um Erwachsene (2023: 6.708). Von den 2.270 nichterwachsenen Opfern waren 761 Kinder, 894 Jugendliche und 615 Heranwachsende. 549 Opfer einer Straftat waren 60 Jahre oder älter.

finanzieller Schaden

Der durch Kriminalität registrierte finanzielle Schaden betrug 2023 rund 40,4 Millionen Euro (2022: 155,8 Millionen Euro) und entspricht einem Rückgang von 74,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Lutz Rodig: „Die hohe Schadenssumme aus dem Jahr 2022 resultierte aus dem Einbruch in das Grüne Gewölbe und ist in der Rückschau einmalig.“

Polizei


Ausgewählte Kriminalitätsbereiche

Gewaltkriminalität

Die Zahl der Gewaltstraftaten ist im Vergleich zum Vorjahr auf 1.827 Fälle angestiegen.

Es wurden insgesamt 1.521 Tatverdächtige ermittelt, was einer Aufklärungsquote von 77,1 Prozent entspricht. Bei 682 Tatverdächtigen handelt es sich um Nichtdeutsche. Dies entspricht einem Anteil von 44,8 Prozent an der Gesamtzahl der ermittelten Tatverdächtigen.

Rund zwei Drittel aller registrierten Gewaltdelikte im Jahr 2023 waren gefährliche und schwere Körperverletzungen. Dahinter stehen 1.245 Straftaten.

Zudem wurden 15 Mord- und Totschlagdelikte registriert. Das sind elf Straftaten weniger als im Vorjahr.

Deutlich angestiegen sind hingegen Raubstraftaten (+34,8 Prozent).

Im Jahr 2023 waren von 355 zu Raubstraftaten ermittelten Tatverdächtigen 193 Nichterwachsene, davon 30 Kinder, 127 Jugendliche und 36 Heranwachsende. Dies entspricht einem Anteil von 54,4 Prozent (2022: 46,8 Prozent) an allen 355 ermittelten Tatverdächtigen.

Der Anteil der registrierten nichtdeutschen Tatverdächtigen betrug bei Raubstraftaten 48,2 Prozent, in absoluten Zahlen 171 (2022: 128; 45,4 Prozent).

Jugendkriminalität

Die Fälle der Jugendkriminalität sind im vergangenen Jahr im Vergleich zum Jahr 2022 um 4,7 Prozent angestiegen.

Mehr Jugendstraftaten gab es vor allem bei Diebstahlsdelikten (2023: 1.577), einfachen Körperverletzungen (2023: 403) sowie Raubdelikten (2023: 194). Weitere Informationen können der Anlage 5 entnommen werden.

Eigentumskriminalität

Im Stadtgebiet Dresden haben Diebstahlsdelikte mit 39,5 Prozent den größten Anteil aller erfasster Straftaten. So wurden im Jahr 2023 insgesamt 20.462 Diebstahlsdelikte registriert. Das waren 9,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Schwerpunkte im Bereich der Eigentumskriminalität blieben im Jahr 2023 Diebstähle in/aus Geschäften und Kiosken mit 5.302 Fällen, Fahrraddiebstähle mit 4.031 Fällen, gefolgt von den Diebstählen in/aus Böden, Kellern und Waschküchen mit 3.376 Fällen.

Im Jahr 2023 wurden im Stadtgebiet 225 Fälle des Diebstahls von Kraftfahrzeugen einschließlich unbefugten Gebrauchs registriert. Dies entspricht einem Anstieg um 10,8 Prozent. Bei den Diebstählen an/aus Kfz ist gegenüber dem Vorjahr ein deutlicher Anstieg der Fallzahlen um 29,9 Prozent festzustellen.

Im Jahr 2023 wurden in der Landeshauptstadt Dresden 630 Diebstähle in/aus Wohnungen erfasst. Bei rund der Hälfte dieser Fälle (328) handelte es sich um Wohnungseinbrüche. In 138 Fällen lag ein Tageswohnungseinbruch mit Tatzeit zwischen 6 Uhr und 21 Uhr vor. Bei den 328 Wohnungseinbrüchen blieb es in 54,6 Prozent der Fälle (179 Straftaten) bei einer Versuchshandlung.

Polizei Kelle

Rauschgiftkriminalität

Im Jahr 2023 bewegte sich die Rauschgiftkriminalität auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr 1.892 Fälle.

Die Aufklärungsquote bei der Rauschgiftkriminalität betrug 98,2 Prozent. Die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen lag bei 1.609. Es wurden insgesamt 1.389 männliche und 220 weibliche Tatverdächtige ermittelt. Der Anteil von nichtdeutschen Tatverdächtigen stieg gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent auf 34,9 Prozent, was einer absoluten Zahl von 562 Tatverdächtigen entspricht.

Die Zahl der allgemeinen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (Konsumentendelikte) blieb nahezu unverändert (1.527). Die Fallzahlen bei unerlaubten Handel mit oder Schmuggel von Rauschgift stiegen hingegen um 36 Prozent auf 185 Fälle.

Die meisten Rauschgiftdelikte wurden, wie in den zurückliegenden Jahren, im Zusammenhang mit Cannabis und dessen Zubereitungen registriert (1.030). Am zweithäufigsten sind Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz mittels Crystal festgestellt worden (248).

Im Stadtgebiet Dresden wurde im Jahr 2023 zwei Drogentote registriert.

Durch die Polizeidirektion Dresden wurden im Stadtgebiet unter anderem rund 29,2 Kilogramm Marihuana, rund 2,7 Kilogramm Crystal, rund 1 Kilogramm Amphetamin, 4,1 Kilogramm Haschisch und 368 Gramm Kokain sichergestellt.

Betrug

Die Anzahl der Betrugsdelikte sank im vergangenen Jahr um 935 Fälle beziehungsweise 12,1 Prozent auf 6.783 Straftaten. Die Aufklärungsquote lag bei 74,8 Prozent. Insgesamt konnten 3.970 Tatverdächtige ermittelt werden, davon waren 34,2 Prozent nichtdeutsche Tatverdächtige.

Cybercrime

Die Zahl der Cybercrimestraftaten ist im vergangenen Jahr deutlich angestiegen, von 785 Fällen im Jahr 2022 auf 1.103 Fälle (+40,5 Prozent). In diesem Phänomenbereich wurde damit die höchste Kriminalitätsbelastung der zurückliegenden zehn Jahre registriert.

Bei einer Aufklärungsquote von 30,5 Prozent wurden insgesamt 216 Tatverdächtige, davon 77 nichtdeutsche Tatverdächtige ermittelt.

1.040 Fälle aller im Jahr 2023 registrierten Cybercrimestraftaten waren Computerbetrug, insbesondere das rechtswidrige Erlangen von Zugangsdaten.

Sachbeschädigung


Die Anzahl der Sachbeschädigungen stieg im Jahr 2023 geringfügig auf 4.895 Fälle. Die Aufklärungsquote stieg um 2,8 Prozentpunkte auf 22,8 Prozent.

Positiv ist die Entwicklung der Fallzahlen bei Graffiti als Sonderform der Sachbeschädigung. Sie sanken im Jahr 2023 um 7,6 Prozent auf 1.234 Fälle. Sie nehmen rund ein Viertel der Straftaten in diesem Phänomenbereich ein. 2023 konnten 128 Tatverdächtige ermittelt werden , von denen 52 (45,8 Prozent) dem Bereich der Kinder, Jugendlichen und Heranwachsenden zuzuordnen sind.

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