Derzeit ruft das städtische Umweltamt zur Teilnahme an einer Online-Umfrage auf. Es geht um die persönliche Lärmsituation im Wohnumfeld. Teilnehmen können alle Dresdner bis zum 4. Juli.
Mit Blick auf die derzeitige und die zu erwartende Verkehrslärmbelastung in unserem Stadtteil, ist die Teilnahme an der Online Umfrage nötig. Sie ist eine Möglichkeit Einfluss auf die Verkehrsplanung der Stadt zu nehmen.
Die Ergebnisse sollen helfen, die Planung zur Lärmminderung für Dresden voranzutreiben und schlussendlich mit zielgenauen Maßnahmen für eine höhere Lebensqualität der Menschen zu sorgen.
Noch in 2023 soll der Masterplan Lärmminderung überarbeitet werden. Der aktuelle ist mehr als fünf Jahre alt. Der Masterplan ist die Grundlage für die Anstrengungen der Stadt, die Lärmbelastung zu reduzieren. Er beinhaltet unter anderem verkehrsberuhigte Zonen, Verkehrsleiteinrichtungen, Straßensanierungen, den Aufbau von Schallschutzwänden und Tempo-30-Abschnitte.
Gesetzesänderungen
Einen richtigen Schritt für nötige Veränderungen im Straßenverkehrsrecht hat die Bundesregierung heute (21.Juni 2023) gemacht. Im Koalitionsvertrag ist festgehalten, dass die StVG und StVO angepasst werden und neben der Flüssigkeit und Sicherheit des Verkehrs die Ziele des Klima- und Umweltschutzes, der Gesundheit und der städtebaulichen Entwicklung berücksichtigt werden müssen.
Der Weg für diese Gesetzesänderungen wurde heute im Sinne der Kommunen aufgemacht. Hoffen wir, dass die Änderung der Gesetze in Kraft treten kann und die Kommunen die Änderung auch nutzen werden.
Schlechtes Beispiel und ein Gutachten
Ein schlechtes Beispiel für Verkehrsplanung ist die Ansiedelung und Verkehrsführung rund um das neue Möbelhaus an der Flügelwegbrücke. Mittlerweile kennen wir Berichte über Fahrzeiten von über einer Stunde vom Bahnhof Mitte bis zum Flügelweg, natürlich abhängig von der Tageszeit.
Einen Entwurf für ein Integriertes Verkehrs- und Lärmminderungskonzept für die Friedrichstadt könnt ihr hier nachlesen:
https://www.dresden.de/media/pdf/umwelt/Laerm_OeB_Friedrichstadt_2022-06-08_Bericht.pdf
Zu beachten ist aber, dass in dem Lärmgutachten ein Hypermarkt an der Bremer Straße schon mit eingerechnet wird. Der Entwurf spiegelt also nicht die Realität wieder. Entsprechende Nachfragen bei den Ersteller:innen, der „SVU Dresden, Stadt – Verkehr – Umwelt“ von Dipl.-Ing. Tobias Schönefeld wurden bis heute nicht beantwortet.
Informationen zu der Umfrage werden (fast) nur über Dresden.de verbreitet. Bei einer gewollten und nötigen Beteiligung der Menschen in unserer Stadt sollte darüber nachgedacht werden. Die Tagespresse berichtet eher über schnelllebige, tagesaktuelle und andere Themen.
Vor alle diesen Hintergründen wird eine Teilnahme (fast schon) zur Pflicht