Am 24. Juni 1934, findet in Dresden, der „Tag des unbekannten Sportsmanns“ statt. An diesem Sonntag wird Rudolf Harbig entdeckt. Der bis dahin unbekannte junge Mann startet bei einem 800 Meter Lauf und fällt, durch seinen Laufstiel , einem Kenner des Laufsports auf.
Im Stadion am Ostragehege (Heinz-Steyer-Stadion) befindet sich auch Woldemar Gerschler, der ehemalige Leiter der Dresdner Olympia-Trainingsgemeinschaft. Er beobachtet das Läuferfeld, das nach dem Start ein sehr hohes Tempo anschlägt und zunächst dicht zusammen bleibt. In der zweiten Hälfte des Rennens zieht sich das Feld deutlich auseinander und am Ende bezwingt Harbig seine Gegner mit einer Zeit von 2:04 Minuten.
Für Harbig war dieser Wettkampf ein Wendepunkt in seinem Leben. In der Öffentlichkeit fand er jedoch kaum Beachtung. Gerschler beobachtet Harbig während des gesamten Laufes und kam zum Entschluss, diesen jungen Läufer zu fördern und zu betreuen. Er bot Harbig an, sich der Olympia-Trainingsgemeinschaft und auch dem DSC anzuschliesen. Harbig tat dies. Durch den Wechsel zum DSC konnte Gerschler Harbig körperlich, technisch und taktisch schulen, insbesondere im damals wenig bekannten Intervalltraining. Dies war der Beginn von Harbigs unglaublicher Sportkarriere.
1938, vier Jahre nach der Entdeckung Rudolf Harbig, wird er auf der 800 Meterstrecke Europameister, mit dem dem deutschen Rekord von 1:50,6 min.
Rudolf Harbig war zweifacher Europa – und siebenfacher Deutscher Meister.
Er lief sechs Weltrekorde. Sein zweiter Weltrekord über 800 Meter (1939) hielt 16 Jahre lang und wurde erst 1955 von Roger Moens verbessert. Zwischen 1936 bis 1941 lief Harbig 18-mal deutsche Rekordzeiten.
Harbig ist der einzige Athlet in der Geschichte, der gleichzeitig die Weltrekorde über 400, 800 und 1000 Meter hielt.
die Sache mit dem Namen
Rudolf Harbig Namen tragen deutschlandweit Straßennamen und Sportstätten. Nach dem Wiederaufbau der ehemaligen Ilgen-Kampfbahn in Dresden, erhielt diese am 23. September 1951 den Namen Rudolf-Harbig-Stadion. Bei den jährlichen Sportfesten im Stadion gab es bis 1966 den Rudolf-Harbig-Gedenklauf über 800 Meter.
Ab 1972 wird das Rudolf-Harbig-Stadion, jedoch nur noch als Dynamo-Stadion bezeichnet. Eine offizielle Umbenennung gab es nie. Die Regierung der DDR konnte wahscheinlich nur schwer mit der Tatsache umgehen, dass Harbigs Tochter in die BRD. Nach der Wende wurde der Name Rudolf-Harbig-Stadion, nach einer Abstimmung, wieder eingeführt und dabei blieb es 20 Jahre lang.
2010 verschwand Harbigs Name schon wieder aus dem Stadionnamen, wurde aber im Sommer 2018 (Wechsel der Namensrechte) wiederholt eingeführt.
Die Spielstätte heißt seit dem 18. September 2018 wieder Rudolf Harbig Stadion.
Rudolf Harbig gilt seit dem 5. März 1944 offiziell als in der Ukraine vermisst.