Am vergangen Mittwoch, den 7. Juni tagte wieder der Stadtbezirksbeirat Altstadt im Rathaus. Auf der Tagesordnung standen auch diesmal einige Themen, die die Friedrichstadt betreffen.
Neue Straße mit altem Namen
Als einer der ersten Punkte stand die Straßenbenennung im geplanten Wohnquartier am ehemaligen Ostravorwerk an der Friedrichstraße auf der Agenda. Aktuell entsteht dort ein Wohngebiet mit ca. 400 Wohnungen und auch einer Kindertagesstätte. Zur Erschließung des Wohngebiets ist eine Quartiersstraße geplant, für die noch ein Name gesucht wird.
Bei der Abstimmung zur Straßenbenennung entschieden sich die Stadtbezirksbeiräte für die wenig kreative aber dafür pragmatische Lösung „Am Ostravorwerk“ und folgten damit dem Vorschlag des Bauherren und Investors. Die beiden anderen Vorschläge „Christine Baer-Frissell“ und „Paula-Modersohn-Becker-Straße“ konnten die Räte nicht überzeugen. Wenn es Dich interessiert, dann lies doch mal, was die Malerin Paula Modersohn-Becker mit der Friedrichstadt zu tun hat.
Der Umgang mit DDR-Garagen
Ein weiteres Thema das auch die Friedrichstadt betrifft und etwas mehr Konfliktpotenzial hat, war die Vorstellung der sogenannten „Potentialanalyse für derzeitige kommunale Garagengrundstücke“. Gemeint sind die Garagen und Garagenkomplexe die auf städtischen Grundstücken stehen und zum großen Teil bereits zu DDR-Zeiten gebaut wurden. Auch in der Friedrichstadt gibt es davon einige z.B. den Garagenkomplex an der Floßhofstraße. In ganz Dresden sind es laut Analyse 224 Grundstücke mit insgesamt 3.280 Garagen.
Nach den Plänen der Stadt wird es einen Großteil davon mittelfristig nicht mehr geben. Statt für Garagen sollen die Grundstücke für den Wohnungsbau genutzt oder zu Grünflächen umgestaltet werden. Nur dort wo sie tatsächlich zum Parken von Fahrzeugen genutzt und auch wirklich benötigt werden, sollen sie bestehen bleiben. Für den Garagenkomplex an der Floßhofstraße favorisiert die Stadt laut der Potenzialanalyse eine Umgestaltung zur Grünfläche als Erweiterung des Weißeritzgrünzugs.
Es ist ein hoch emotionales Thema für die betroffenen Garagenbesitzer:innen. Viele DDR-Garagen wurden damals mit viel Eigenleistung in Gemeinschaftsarbeit aufgebaut, da hängen teilweise noch viele Herzen dran. Allerdings gehört auch zur Wahrheit, dass die wenigsten tatsächlich noch zur Unterbringung von PKWs genutzt werden. Das Problem ist, dass ein aktuelles westdeutsches SUV nicht in eine Garage passt, die für einen Trabi geplant ist. Und so werden viele eben als Lagerfläche oder Abstellraum zweckentfremdet. Zudem ist der Bauzustand häufig nicht mehr der beste und selbst wenn man wollte, sind die Garagen längerfristig nicht erhaltbar. Wohnungen werden hingegen dringend gebraucht und Grünflächen gibt es in der Stadt natürlich auch zu wenig, so dass es nahe liegt, die Flächen dafür zu nutzen.
Das Thema DDR-Garagenkomplexe und der Umgang damit beschäftigt die Dresdner Kommunalpolitik schon eine ganze Weile. Mit der Potentialanalyse der Stadt wird es nun vermutlich wieder es Fahrt aufnehmen. Final entschieden wird es irgendwann dann im Stadtrat.
Helmut-Schön-Tribüne im Steyer-Stadion
Ein weiterer Tagesordnungspunkt mit Relevanz für die Friedrichstadt war der Antrag, eine Tribüne des um- und ausgebauten Heinz-Steyer-Stadions nach Helmut Schön zu benennen. Der Vorschlag kommt ursprünglich aus dem Dresdner SC, da Helmut Schön nicht nur erfolgreichster Bundestrainer der Deutschen Fußballnationalmannschaft war, sondern in der 1940er Jahr auch Spieler beim DSC. Den Vorschlag zur Benennung einer Tribüne hat die SPD-Stadtratsfraktion aufgegriffen und als Antrag eingebracht. Bei der Sitzung des Stadtbezirksbeirats am Mittwoch konnte der Antrag aber nicht mehr beraten werden und ging auf die Vertagungsliste.
Wenn Dich interessiert, was sonst noch im Stadtbezirksbeirat Altstadt Thema war, dann schau doch mal in die Tagesordnung. Alle Unterlagen zur Sitzung findest Du auch im Ratsinfosystem der Landeshauptstadt. Wenn Du wissen willst, was der Stadtbezirksbeirat eigentlich ist, dann lies doch mal diesen Artikel.