Das Reallabor sucht derzeit nach der Antwort auf die Frage, weshalb fahren Menschen Auto?
Die Landeshauptstadt Dresden möchte herausfinden, weshalb Dresdnerinnen und Dresdner in ihrem Alltag Auto fahren. Im Rahmen des „Reallabors AUTOmobil“ hat die Stadt deshalb 20 Haushalte unter den 350 eingegangenen Bewerbungen ausgewählt, um mit ihnen über ihre Pkw-Nutzung ins Gespräch zu kommen. Die ersten Interviews fanden bereits im Stadtforum statt, um die Teilnehmenden und ihre täglichen Wege kennenzulernen. Die Analyse des individuellen Mobilitätsverhaltens, der Bedürfnisse, Barrieren und der Mobilitätsbiografie des jeweiligen Haushalts fließen in die Planungen für den Dresdner Mobilitätsplan 2035+ ein.
Weshalb gibt es das Reallabor AUTOmobil?
Für rund ein Drittel der Wege nutzen die Dresdner ihr Auto. Dafür gibt es viele Gründe: Nicht überall ist das ÖPNV-Angebot sehr gut, sichere Radwege fehlen oder ein Verzicht auf das Auto ist im Alltag schlicht nicht praktikabel. Hinter jeder Entscheidung stehen individuelle Anforderungen. Diese kann Verkehrsplanung nicht allein durch Zählungen, sondern nur im direkten Kontakt erfassen. Deshalb führt das Amt für Stadtplanung und Mobilität das Reallabor AUTOmobil durch.
Die Planer wollen das individuelle Mobilitätsverhalten von Dresdnerinnen und Dresdner sowie ihre Bedürfnisse noch genauer kennenlernen, um aus den Erkenntnissen ein verbessertes Mobilitätsangebot zu erarbeiten. Ziel ist es, Konflikte im Straßenverkehr langfristig zu verringern und ein sicheres Fortbewegen für alle zu erreichen. Aus diesen Erkenntnissen werden auch die Maßnahmen und Angebote für den neuen Dresdner Mobilitätsplan 2035+ geschärft. In der Umsetzung des Reallabors wird das Amt für Stadtplanung und Mobilität durch das Dresdner Planungsbüro Mobilitätswerk GmbH unterstützt.
Welche Haushalte nehmen an dem Reallabor teil?
Ziel des Reallabors AUTOmobil ist es, eine große Bandbreite an Gründen und persönlichen Erfordernissen zu erfahren, weshalb Dresdner mindestens drei Mal wöchentlich ein eigenes Auto für ihre Wege nutzen. Dies hat das Amt für Stadtplanung und Mobilität bei seiner Auswahl der Haushalte zugrunde gelegt. In den ausgewählten Haushalten leben zwischen einer bis sechs Personen im Alter zwischen 18 sowie 65 Jahren und älter. Zu einigen gehören auch Kinder im Alter zwischen 0 und 17 Jahren. Die meisten der erwachsenen Haushaltsmitglieder arbeiten in Vollzeit. Es sind aber auch Studierende ebenso wie Menschen im Ruhestand oder derzeit nicht Berufstätige dabei. Die Wohnorte der ausgewählten Haushalte sind über das ganze Stadtgebiet verteilt.
Was müssen die teilnehmenden Haushalte leisten?
Insgesamt nehmen 20 Dresdner Haushalte am Reallabor AUTOmobil teil. Für die Bewerbung musste je Haushalt ein Fragebogen online ausgefüllt werden. Für den Zeitraum des Reallabors von Mai bis Ende 2025 finden mit den Teilnehmenden jeweils vier Interview- bzw. Beratungstermine von je 90 Minuten sowie voraussichtlich zwei Gruppendiskussionen von je 120 Minuten statt. Dafür sind über die gesamte Laufzeit Mobilitätstagebücher zu Wegen, Verkehrsmittelwahl, Wegezeiten und -längen zu führen. Die Verkehrsplaner analysieren auf dieser Basis die Entscheidungsgründe für die Wahl bestimmter Routen und Verkehrsmittel – wie beispielsweise die Kosten, Reisezeiten und Gewohnheiten. Für die Teilnahme erhalten die Haushalte eine Aufwandsentschädigung.
Wer konnte sich bewerben?
In Dresden lebende und gemeldete Personen konnten sich gemeinsam mit ihrem Haushalt für das Reallabor AUTOmobil bewerben. Voraussetzungen sind ein eigener Pkw, der an mindestens drei Tagen pro Woche genutzt wird, sowie ein Führerschein. Zum Haushalt zählen alle Personen, die in einer Wohneinheit leben. Ebenso konnten sich Einzelpersonen bewerben, die in einer Wohngemeinschaft leben.
Der Dresdner Mobilitätsplan 2035+
Mit dem Dresdner Mobilitätsplan 2035+ erarbeitet die Landeshauptstadt Dresden derzeit eine Strategie für die Mobilitätsentwicklung. Sie soll künftig Fahrplan für eine mobile, lebenswerte und klimaverträgliche Stadt werden. Die Meinung der Bürgerinnen und Bürger spielt dabei eine wichtige Rolle.
Quelle: https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/06/pm_048.php