Das Städtische Klinikum Dresden blickt auf ein bewegtes und herausforderndes Jahr 2024 zurück. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Krankenhäuser sorgen bundesweit für große Anspannung. So steht auch das Städtische Klinikum Dresden unter entsprechendem Druck – zeigt sich jedoch zugleich als gestaltender Akteur und nimmt aktiv Einfluss auf die eigene Entwicklung, so Viviane Piffczyk, Leiterin Unternehmenskommunikation des Städtischen Klinikums Dresden.
Jahresergebnis 2024 im Zeichen großer Herausforderungen – jedoch auch mit positiver Entwicklung
Das Städtische Klinikum Dresden schließt 2024 bei einem Umsatz von fast 400 Mio. € voraussichtlich mit einem Defizit von leicht unter 15 Millionen Euro ab. Hauptursachen sind stark gestiegene Personal- und Sachkosten sowie strukturelle Herausforderungen im Gesundheitswesen.
Gleichzeitig gibt es aber auch positive Signale: Ursprünglich wurde zu Beginn 2024 mit einem Defizit von fast 19 Mio. Euro gerechnet. Durch Leistungssteigerungen sowie konsequentes Kostenmanagement konnte der Verlust im Jahresverlauf noch um fast 4 Mio. Euro abgesenkt werden. So konnten die somatischen Behandlungen um mehr als drei Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Auch in der Psychiatrie, der geriatrischen Rehabilitation sowie im ambulanten Bereich entwickelten sich die Erlöse besser als erwartet. Die Materialkosten konnten durch vorausschauende Steuerung sogar gesenkt werden. „Diese Entwicklung zeigt: Unsere medizinischen Angebote werden gebraucht und geschätzt – und wir handeln auch unter schwierigen Bedingungen verantwortungsvoll. Ein Blick auf die bundesweite Entwicklung macht aber auch deutlich: Die wirtschaftlichen Herausforderungen betreffen nicht nur uns, sondern nahezu alle Krankenhäuser. In einem Jahr mit außergewöhnlich hohen Tarifabschlüssen stoßen auch gut aufgestellte Kliniken an systembedingte Grenzen.“ unterstreicht Dirk Köcher, Kaufmännischer Direktor des Klinikums.

Stadt Dresden steht weiter hinter dem Klinikum – für eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung
„Das Städtische Klinikum Dresden ist ein zentraler Pfeiler unserer kommunalen Daseinsvorsorge. Es sichert eine umfassende, wohnortnahe medizinische Versorgung und ist unverzichtbar für die Lebensqualität der Menschen. Deshalb wird die Stadt es auch weiterhin nach Kräften unterstützen – gerade in dieser angespannten Phase.“, so Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, Beigeordnete für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wohnen der Landeshauptstadt Dresden.
Strukturelle Herausforderungen bleiben
Die finanzielle Schieflage betrifft nicht nur das Städtische Klinikum Dresden. Mehr als 80 Prozent der deutschen Krankenhäuser sind betroffen. Das derzeitige Finanzierungssystem – insbesondere der seit 2022 strukturell zu niedrig angesetzte Landesbasisfallwert – erschwert eine wirtschaftlich tragfähige Krankenhausversorgung erheblich. Viele Mehrkosten, etwa durch Tarifsteigerungen, Inflation oder neue gesetzliche Anforderungen werden zeitverzögert oder überhaupt nicht ausreichend refinanziert. Infolge der anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen kommt es deshalb bundesweit und auch in Sachsen zunehmend zu Klinikinsolvenzen, Standortschließungen und zur Bündelung stationärer Versorgungsangebote.“
Maßnahmen zur Stabilisierung
Um den aktuellen Herausforderungen wirksam zu begegnen, verfolgt das Städtische Klinikum Dresden ein breit angelegtes Maßnahmenpaket: Dazu zählen der konsequente Ausbau der Digitalisierung, eine gezielte medizinische Spezialisierung sowie die Optimierung von Abläufen – insbesondere im ambulanten Bereich, aber auch im stationären Betrieb. Ergänzt wird dies durch ein striktes Liquiditäts- und Kostenmanagement, Einsparungen bei externen Dienstleistungen und die strategische Weiterentwicklung von Einkaufspartnerschaften.

Gleichzeitig treibt das Klinikum mit Nachdruck die Umsetzung seines Zukunftskonzepts 2035 voran. Ziel ist es, die vier Standorte durch medizinische Konzentration und inhaltliche Profilierung zu stärken – und so die Leistungsfähigkeit des kommunalen Klinikverbunds langfristig zu sichern.
Reform und Perspektive
Die Krankenhausreform des Bundes ist dabei ein zentraler Hebel. In Sachsen soll die Krankenhausreform ab dem 1. Januar 2027 mit einem neuen Krankenhausplan und der Einführung von Leistungsgruppen umgesetzt werden. Das Städtische Klinikum Dresden hat sich frühzeitig darauf vorbereitet: Das Zukunftskonzept 2035 greift zentrale Elemente der Reform auf und positioniert das Klinikum strategisch im künftigen Versorgungsnetz. Ein Kernpunkt ist die Bündelung somatischer Leistungen an einem Standort – für mehr Effizienz und höhere Versorgungsqualität.
Zugleich hat die neue Bundesregierung die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser insgesamt als kritisch eingestuft und für 2025 und 2026 kurzfristige Finanzhilfen angekündigt. Sollten diese umgesetzt werden, wird das auch im Städtischen Klinikum Dresden zu einer deutlichen Reduzierung des Defizits führen.
Inmitten aller aktuellen Herausforderungen bleibt das Ziel klar: „Eine verlässliche, patientennahe und moderne Gesundheitsversorgung für Dresden“, zieht als Fazit Viviane Piffczyk, Leiterin Unternehmenskommunikation des Städtischen Klinikums Dresden.