Die Rinnekonzerte bringen Geld in die Stadt. Nun wurde gleichzeitig mit den Zahlen ein Nutzungskonzept der Fläche in der Friedrichstadt für die nächsten Jahre vorgestellt.
wirtschaftlicher Erfolg

Die städtische Dresden Marketing Gesellschaft spricht in Ihrer Zusammenstellung nun über die Zahlen für das Jahr 2024. Zeitgleich dazu wurde von der Stadt die Regelungen zur weiteren Nutzung des Geländes veröffentlicht.
Sie sprechen von zehntausenden begeisterte Besucherinnen und Besuchern, von zufriedenen Veranstalterinnen und Veranstaltern und einer glücklichen Tourismuswirtschaft. Sie sprechen auch von einem enormen wirtschaftlichen Effekt für den Tourismus und die damit verbundenen Branchen. Aus wirtschaftlicher Sicht war somit die Konzertsaison 2024 in der Rinne Dresden ein voller Erfolg.
die Zahlen
- Gesamtumsatz: rund 106 Millionen Euro
- Ausgaben von Touristen rund 85 Millionen
- nach Abzug aller Vorleistungen rund 57 Millionen Gesamtwertschöpfung
- Finanzierung von fast 1400 Arbeitsplätzen (Hotels, Gastro, Veranstaltungsdurchführung usw)
- Tagesdurchschnitt pro Konzertbesucherin/Konzertbesucher 368 Euro
- Gästezahlen: 4 X Rammstein 235.810 Menschen, 2 X AC/DC 135.000 Menschen

Die Studie der DMG ist auf dem Mediaserver der Dresden Marketing GmbH nachlesbar.
Die „Rinne“ als Konzertgelände hat also viele Vorteile für Gäste und Gewerbetreibende. Der Ort ist zentrumsnah und kann leicht erreicht werden. Die Anbindung an den ÖPNV und das Stadtzentrum ist gut und davon können alle nur profitieren.
das Basiskonzept
An dieses Alleinstellungsmerkmal knüpft auch die Messe Dresden GmbH als Vermieter der Rinne an.
„Ein Konzert in unserer RINNE – dem Open-Air-Gelände der Landeshauptstadt Dresden – soll für die Besucherinnen und Besucher nicht nur ein Erlebnis sein, sondern vor allem ein emotionales Ereignis. Mit der Erstellung des Basiskonzepts haben wir gemeinsam mit Fachämtern der Stadt und vielen beteiligten Akteuren einen Rahmen geschaffen, damit Musikkonzerte in den nächsten Jahren mit den Veranstaltern geplant, weiter ausgefeilt und perfektioniert werden können. Denn eine gut organisierte und durchgeführte Großveranstaltung wird die Wahrnehmung der RINNE als Standort für Konzertereignisse stärken und eine Dynamik für die Event- und Tourismuswirtschaft in und um Dresden erzeugen.“Markus Kluge, Geschäftsführer der Messe Dresden GmbH
Quelle: https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/08/pm_051.php
Unverständlich bleibt warum erst jetzt ein Basiskonzept für den Open-Air-Konzertbetrieb in der Flutrinne erstellt wurde.
Der Rahmen des Basiskonzeptes regelt folgendes:
- eine Differenzierung in drei Größenkategorien hinsichtlich der zu erwartenden Besucheranzahl bis 20.000 (Variante 1), bis 40.000 (Variante 2) und bis 80.000 (Variante 3)
- die einzelne Varianten regeln die Sperrungen, die Ein- und Ausgänge, sowie Flucht- und Rettungswege
- Aus Schallschutzgründen künftig Konzerte an:
- maximal fünf Tagen pro Saison zukünftig (wenn diese Freitage, Samstage oder Vorfeiertage sind.)
- maximal vier Tagen pro Saison (wenn diese an einem Sonntag oder wochentags (Montag bis Donnerstag stattfinden).
- maximal drei Tage pro Saison (wenn zwei Konzerttage auf einem Sonntag oder wochentags sind, dürfen künftig maximal drei Konzerttage pro Saison stattfinden.
- der Bühnenaufbau muss in Spielrichtung Nord-Süd erfolgen und an kritischen Immissionsorten, beispielsweise dem Sportinternat gemessen werden.
- die Spielzeit der Konzerte endet spätestens um 22 Uhr
Weiter Rahmenbedingungen regeln:
- die rahmengebende Grundlagen zur Kommunikation, Veranstaltungs- und Sicherheitstechnik,
- Schallimmission,
- Hochwasservorsorge, Umwelt- und Naturschutz,
- Ordnungsdienst, Sanitätsdienst, Verkehr, Anlieger
- die technische Kommunikation im Veranstaltungsgelände
- Vorgaben zum Mobilfunk, dem BOS- und Betriebsfunk
- und betreffend der Kommunikation mit den Besucherinnen und Besuchern grundlegende Festlegungen zu den Informationsinhalten und -kanälen
- Flucht- und Rettungswegen, verbotenen Gegenstände etc.
Auf Dresden.de äußert sich Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratzka. Es begrüßt das Konzept und freut sich auf besucherstarke Veranstaltungen:
„Es ist wichtig, dass sich Dresden mit der ‚Rinne‘ als Veranstaltungsort etabliert und damit Besucher weit über das Dresdner Umland hinaus anzieht. Die positiven wirtschaftlichen Aspekte haben die Konzerte im vergangenen Jahr gezeigt. Damit stärken wir nicht nur das Kultur- und Freizeitangebot, sondern schaffen auch neue Impulse für Gastronomie, Hotellerie und Handel.“Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratzka
Und die Anwohnenden?
Anders als die Zeitung mit den 4 großen Buchstaben behauptet wohnen im Umfeld der Rinne sehr wohl Menschen. Im Umkreis von 3 Kilometern befinden sich zwei Krankenhäuser, mehrer Altersheime und Pflegeeinrichtungen. Die Friedrichstadt, Pieschen, Cotta und Neustadt sind die (je nach Windrichtung) von den „Klängen“ aus der Rinne am stärksten betroffenen Wohngebiete.

Die Besucherinnen und Besucherzahlen pro Veranstaltung lassen sich mit denen bei den Filmnächten wohl kaum vergleichen. Besonders in der Friedrichstadt waren die Auswirkungen der Großkonzerte zu beobachten Müllberge, zugepisste Spielplätze und Grünanlagen und ein katastrophale Verkehrs und Parksituation und das Verhalten vieler Konzertbesucherinnen und Besucher sind nur einige davon. Von den erreichten finanziellen Gewinnen ist im Stadtteil bleibt wohl kaum was im Stadtteil.
Klar, das einzelne Vertreter (TZ) aus dem Stadtrat Dresden, die selbst im Veranstaltungsgewerbe tätig sind, gegen das Basiskonzept angehen wollen und auf allen möglichen Kanälen Stimmung dagegen machen.
Klar ist aber auch: sie selbst wohnen nicht hier und müssen nicht mit den negativen Auswirkungen von Großveranstaltungen leben.