Habt ihr schon die Bäume vor und das alte, vollgepackte Auto im Kulturpalast entdeckt? „Green City Sounds“ ist eine Kunstinstallation und ein Statement für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz mitten in Dresden. Damit meinen wir nicht, die blauen Rohre vor dem Kulturpalast, die einige Touristen als Kunstinstallation einordnen.
Bäume erobern den Kulturpalast
Nach dem Erfolg von „Luftwurzeln“ im Jahr 2023 wagte die Philharmonie einen weiteren Schritt. Von April bis September 2024 wird der Vorplatz des Kulturpalastes zur Bühne für „Green City Sounds“. Dabei werden 15 klimaresistente Bäume aus der Baumschule Thümer-Landschaftsbau temporär aufgestellt. Diese grüne Oase ist ein Blickfang und lädt Menschen zum Verweilen und Diskutieren ein.
Der Denkmalschutz untersagt bisher die Pflanzung von Bäumen auf dem Platz, der im Sommer unerträglich heiß werden kann.
Mehr als nur grüne Dekoration
Die Auswahl der Bäume, darunter Blasenesche, Amberbaum und Winterlinde, ist kein Zufall. Sie sind perfekt an die steigenden Temperaturen angepasst und werden nach ihrem Aufenthalt vor dem Kulturpalast zur Begrünung des neuen Verwaltungszentrums am Ferdinandplatz weiterziehen.
Ein Platz für Austausch und Gemeinschaft
„Green City Sounds“ ist mehr als nur eine Ansammlung von Bäumen. Die von Noack Landschaftsarchitekten entworfenen Sitzgelegenheiten, die die Bäume umrahmen, formen ein geometrisches Hexagon. Diese Form erinnert an den Konzertsaal des Kulturpalastes und symbolisiert auch die Verbindung von Innen und Außen, von Kultur und Natur.
Handwerkliches Können für eine grünere Zukunft
Das Projekt wäre nicht möglich gewesen ohne das Engagement und handwerkliche Geschick von Ed. ZÜBLIN Niederlassung Dresden. Fünf Auszubildende aus dem ersten Lehrjahr haben in den letzten drei Wochen tatkräftig mitgewirkt. Zusammen haben sie 250 m² Mehrschichtholz verbaut, um diese grüne Oase Wirklichkeit werden zu lassen. Ein inspirierendes Beispiel dafür, wie jeder einzelne einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft leisten kann. Vielleicht gibt es Nachahmer in anderen Stadtvierteln.
Kunst im Palast: „Nowhere is Home“ von Manaf Halbouni
Vor sieben Jahren ließ der deutsch-syrische Künstler Manaf Halbouni die Köpfe auf dem Dresdner Neumarkt mit seinem Bus-Monument drehen. Eine kraftvolle Darstellung von Krieg und Vertreibung, die sich unauslöschlich in die Erinnerungen der Betrachter einbrannte. Jetzt sieben Jahre später, kehrt er zurück, um erneut die Gemüter zu bewegen – diesmal im Kulturpalast.
Eine einsame Botschaft
„Nowhere is Home“: Statt der Masse an stählernen Kolossen wie beim Bus-Monument, präsentiert Halbouni diesmal eine einsame Figur – ein einzelnes Auto, das inmitten des Kulturpalastes steht.
Eine Erinnerung an Verlust und Entwurzelung
„Nowhere is Home“ spricht eine universelle Sprache über Verlust und Entwurzelung. Ein Auto, scheinbar verloren und verlassen, symbolisiert das Zuhause, das verloren gegangen ist, die Heimat, die nicht mehr erreicht werden kann. Es ruft uns auf, innezuhalten und über die Geschichten derjenigen nachzudenken, die ihre Heimat zurücklassen mussten – sei es durch Krieg, Vertreibung oder andere Umstände.
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