Eine lange Geschichte in Kurz
Das Cafe Friedrichstadt kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken.
Barock
Kurfürst Johann Georg II. 1670 begründet die Vorstadt Neustadt-Ostra, die spätere Friedrichstadt. Er lockte Handwerker unter anderem mit Steuerfreiheit und kostenlosen Grundstücken.
Nur wenige Handwerker gingen dieses Risiko ein, statt dessen kauften wohlhabende Bürger und Adlige billige Grundstücke auf.
von 1700 bis 1736 wurde ein Bauverbot für Steinhäuser verhängt, damit im Belagerungsfall die Vorstädte niedergebrannt und dem Feind so die Deckungsmöglichkeiten genommen werden konnten.
1729 erbat Oberlandbaumeister Mattäus Daniel Pöppelmann, ja der vom Zwinger, eine kurfürstliche Baubegnadigung. Sein Sohn, Carl Friedrich Pöppelmann, 1742 geadelter Baumeister und Generalmajor, soll ca. ein Jahr später für seinen Bruder, Johann Adolph, einen „kleinen Barockpalast“ in der Brückenstraße 26 errichtet haben. Dabei handelt es sich um ein großes dreigeschossiges, elfachsiges Wohngebäude mit ausgebautem Mansardgeschoss.
1749 erhielt Pöppelmann die Genehmigung, im Garten eine Bierwirtschaft zu betreiben, die zu einer beliebten Einkehrstätte wurde.
Napoleonische Einflüsse
Im Mai 1813, im Zuge der Kämpfe vor der Völkerschlacht bei Leipzig, beschoss die russische Geschützbatterie aus Mickten das Viertel, drei Monate später folgten heftige Kämpfe in der Brückenstraße. Die verwundeten Soldaten, meißt Östereicher, brachte man im Haus des Café Friedrichstadt unter.
1831 benannte man die Brückenstraße in Friedrichstraße um und ca. 50 Jahre später erhielten die Häuser ihre gegenwärtigen Hausnummern.
1842 eröffnete im Seitenflügel der Nummer 52 die Branntweinbrennerei Bramsch (Presshefen- und Spiritusfabrik) eröffnete.
ab 1900
1906 zog der Schankwirt Johann Rentsch im Erdgeschoss ein
1968 eröffnete Johannes Spahn nach umfassender Restauration „Café Friedrichstadt“ wieder.
1988 endete hier diese Tradition wegen Baufälligkeit der Gebäude. In den Räumen befindet sich heute
eine Apotheke.
Neustart des Cafe Friedrichstadt
Die heute genutzten Räume und Gebäude in der Friedrichstraße 38/40 haben auch eine lange Gaststättentradition.
Im Stadtplan 1832/37 findet man hier die deutliche Eintragung „Die goldene Sonne“. (Wissenden kommen da einige Fragen auf, in den Adressbüchern Dresdens von 1826 und 1843 ist eine Gaststätte mit diesem Namen in Poppitz, südlich der Annenkirche, eingetragen. Denkbar ist, dass der Wirt als Ableger ein Sommerlokal in der Friedrichstraße betrieb. Gleichwohl existierte spätestens seit 1861 auch hier eine einfache Schank- und Speisewirtschaft.
Seit der Wende ins 20. Jahrhundert war „Barths Gartenrestaurant” in der Friedrichstraße 38 zu finden, ein Gartenlokal mit Kegelbahn im hinteren Teil des Grundstücks.
ln der Nummer 38-42 finden wir heute das neu eröffnete Café Friedrichstadt.
Die heutigen Betreiber des Cafe Friedrichstadt tragen zu dem kulturellen Leben des Stadtteiles bei. Sie laden mit schöner Regelmässigkeit zu Konzerten von Klassik über Blues und Rock in ihre Räumlichkeiten. Die genauen Informationen zu den Veranstaltungen findet ihr auf den Homepage des Hauses.
Die historischen Aufnahmen dürfen wir mit freundlicher Genehmigung des Besitzer des Cafe Friedrichstadt Frank Albrecht benutzen. Als Quelle der Texte diente das Archiv der IG historische Friedrichstadt und Frank Albrecht.
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