„Brot und Rosen“

Die Geschichte des internationalen Frauentags

Heute ist der 8.März. Heute ist der internationale Frauentag. Ein guter Grund an die lange Geschichte dieses Feiertages und an das Lied „Brot und Rosen“ erinnern.

Besonders in Zeiten der “#MeToo”-Bewegung, Kampagnen wie “Time’s up” und der Anerkennung der geschlechtlichen bekommen Themen wie Gleichberechtigung und Emanzipation so viel Beachtung wie kaum zuvor.

Rückblick

Frauentag 1914 (Wikipedia gemeinfrei)

Am 26. August 1910 tagten mehr als 100 Delegierte aus 17 Nationen in Kopenhagenauf der II. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz. Die Idee von amerikanischen Sozialistinnen, angeführt von May Wood Simons, die Teilnehmerinnen sollen den 1908 in den USA eingeführten Frauentag weltweit initiieren. Aus Deutschland reisten zwölf Frauen an. Angeführt wird die deutsche Delegation von der Frauenrechtlerin und Sozialistin Clara Zetkin und der Gewerkschafterin und Sozialdemokratin Käte Duncker. Gemeinsam bringen sie den Antrag zur Einführung eines Frauentags zur Abstimmung ein und haben Erfolg. Der Antrag wird einstimmig angenommen, jedoch ohne ein festes Datum zu nennen.

Die Frauen auf der Konferenz waren aber nicht die Ersten, schon 1908 wurde in den USA ein Nationales Frauenkomitee gegründet. Durch die US-Amerikanerin May Wood kam die Idee eine Frauentages erst in Amerika und später dann in Europa auf.

Der internationale Frauentag hätte sich nicht durchgesetzt, wenn nicht auch andere Frauen für ihre Rechte auf der Straße demonstriert hätten. Beim Thema Wahlrecht gab es viele Frauen (z.B. in England die Suffragetten) ohne die es in der Welt heute anders zugehen würde. Zu nennen sind hier die Gründerin der britischen Frauenwahlbewegung, Emmeline Pankhurst, aber auch Christabel Pankhurst, Emily Wilding Davison oder Lady Constance Georgina Bulwer-Lytton.

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Frauentag 1924 (Wikipedia gemeinfrei)

In den USA sind es die Textilarbeiterinnen, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts auf die prekäre Situation von Frauen aufmerksam machen. 75 Stunde Arbeit pro Woche für einen Hungerlohn treiben 1909 rund 20.000 Näherinnen in New York auf die Straße. 13 Winterwochen streiken sie für mehr Rechte, erst dann geben die Unternehmen nach. Im Ergebnis begehen Arbeiterinnen in Nordamerika schon am 20. Februar 1909 einen nationalen Frauentag. 1912 streiken in Lawrence in Massachusetts rund 20.000 Textilarbeiterinnen und auch -arbeiter. Sie skandieren als Parole das Lied „Brot und Rosen“, das seitdem zur Frauenbewegung gehört. Darin geht es nicht nur um ein lebenswertes Leben (Brot), sondern auch um die Wertschätzung (Rosen) von Frauen in der von Männern dominierten Gesellschaft.

Auf der zweiten Internationalen Konferenz der Kommunistinnen 1921 wird der 8. März für den Frauentag vorgeschlagen. Der Internationale Frauentag soll weltweit einheitlich am 8. März stattfinden. Das Datum soll an den Streik russischer Textilarbeiterinnen (8. März 1917) gegen das zaristische Russland erinnern.

Im dritten Reich ist der internationale Frauentag offiziell verboten, es wurde der Muttertag in den Vordergrund gestellt,. Trotz Verbots in Deutschland besteht der Internationale Frauentag auch hier weiter.Im Verborgenen, im Privaten ist der 8.März jetzt ein Symbol von Widerstand und sozialistischem Wirken im Untergrund. Die Sympathisantinnen legen illegale Flugblätter aus oder sie setzen ein Zeichen, indem sie rote Gegenstände an Fenstern oder Wäscheleinen „auslüften“.

Seit dem ist viel passiert, es gab beim Thema Gleichberechtigung Fortschritte und schwere Rückschläge.

Diese Jahr feiert die Welt den Internationalen Frauentag zum 113. Mal.

Trotzdem ist es noch ein langer Weg bis zur endgültigen Gleichberechtigung aller Menschen. Derzeit zu beobachtende nationale und internationale Entwicklungen werden diesen Weg nicht einfacher machen. Und doch müssen wir, alle Menschen, diesen Weg zusammen gehen.

Brot und Rosen

Der Ausspruch „Brot und Rosen“ stammt von Rose Schneiderman, einer New Yorker Gewerkschafterin. In einer Rede 1911 sagt sie „The woman worker needs bread, but she needs roses too.“ Dieser Satz floss in das Gedicht „Bread and Roses“ von James Oppenheim ein. Im selben Jahr veröffentlicht das „American Magazine“ das Gedicht und widmet es den Frauen. 1912 wurde Brot und Rosen als Streikruf von mehr als 20.000 Textilarbeiterinnen in Lawrence, Massachusetts bekannt. Seitdem gehört es zu der Internationalen Frauenbewegung.

„Zu Ende sei: dass kleine Leute schuften für die Großen. Her mit dem ganzen Leben: Brot und Rosen! Brot und Rosen!“ (Zitat aus Brot und Rosen)

Hier drei Hörproben für euch:

Schöne Beispiele über den Durchsetzungswillen von Frauen und den von Ihnen beigetragenen Innovationen an des „des Mannes liebstem Kind“ dem Auto findet ihr unter Tempo Mut Erfindungskraft.

Im Land Berlin (seit 2019) und in Mecklenburg-Vorpommern (seit 2023) ist der „Frauentag“ein gesetzlicher Feiertag. In weiteren 28 Ländern der Erde ist der 8.März ebenfalls gesetzlicher Feiertag, in China, Madagaskar und Nepal gilt der Feiertag nur für Frauen.

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