Die Elbe hat den Dresdner:innen zu Weihnachten ein unerwartetes Hochwasser beschert. Auch wenn der Pegel von 6 Metern noch nicht erreicht ist, hat die Landeshauptstadt inzwischen die Hochwasser-Warnstufe 3 ausgerufen und damit die Abwehrmaßnahmen gestartet.
In der Friedrichstadt bedeutet das die Installation des Hochwasserschutztors auf der Weißeritzstraße und eine entsprechende Straßensperrung und Umleitung. Auch der Elberadweg ist teilweise gesperrt und wird umgeleitet.
Dresdner Weihnachts-Cirkus stellt Spielbetrieb ein
Betroffen vom Hochwasser ist inzwischen auch der Weihnachtszirkus auf dem Festgelände an der Marienbrücke. Die Fläche ist aktuell noch nicht vom Wasser überspült, aber viel fehlt nicht mehr. Die Zelte wurden nicht abgebaut, aber der Großteil der Fahrzeuge und Wagen wurden auf dem Parkplatz im Ostra-Areal in Sicherheit gebracht. Die Zirkus-Vorstellungen für den 26. und 27. sind abgesagt. Die Eintrittskarten behalten jedoch ihre Gültigkeit und der Spielbetrieb soll wieder aufgenommen werden, sobald der Wasserstand der Elbe es zulässt.
Ostra-Sportpark wird gesperrt und zur Flutrinne
Auch im Heinz-Steyer-Stadion und auf den Sportanlagen im Ostragehege wurden bereits Vorbereitungen für das Hochwasser getroffen. Das Steyer-Stadion wird durch ein Flutschutz-Tor geschützt, das nun geschlossen wurde. Auf den Sportplätzen des DSC im Ostragehege wurden die Fußball-Tore entfernt und auf höherem Gelände in Sicherheit gebracht und auch einige Geräte auf den Sport- und Spielplätzen wurden bereits demontiert.
Wenn der Pegel der Elbe weiter steigen sollte, wird das Ostra-Gehege bewusst geflutet, um dem Wasser mehr Raum zu geben. Ab einem Pegelstand von ca. 6,50 m ist die „Flutrinne“ vollständig gefüllt. Aktuell hat sich das Wasser aus Richtung Übigau bereits bis zur Schlachthofstraßen-Brücke vorgearbeitet.
Hochwasser in Dresden: Wird Hilfe gebraucht? Was kann ich tun?
Mit dem momentanen Pegel von ca. 6 Metern ist das Hochwasser noch weit von den extremen Wasserständen von 2002 und 2013 entfernt. 2002 lag der Elbepegel in Dresden bei 9,40 m und 2013 waren es 8,78 m. Bei diesen „Jahrhundertfluten“ gab es ein große Welle der Hilfsbereitschaft. Tausende Dresdner:innen füllten Sandsäcke, räumten Keller und halfen beim Aufräumen und Putzen.
Wenn die aktuellen Prognosen eintreffen, wird es diesmal nicht so einer solchen Ausnahmesituation kommen. Auf tschechischer Seite stagniert der Elbe-Pegel inzwischen bzw. steigt nur noch sehr langsam. Bedarf für freiwillige Hilfe gibt es aktuell daher keine. Die Stadt bittet darum, möglichst von Besichtigungstouren abzusehen und sich nicht selbst in Gefahr zu bringen.
Wenn Du Dir ein Bild von der Situation in der Friedrichstadt machen willst, findest Du hier einige Eindrücke: