Die Schutzzelte und Bauzaunumhüllungen sind verschwunden und die Löwen auf der Friedrichstraße sind wieder frei
In ihrer ganzen barocken Schönheit erstrahlen sie, frisch restauriert, in frischem, altem Glanz.
In den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten waren die Witterungseinflüsse nicht spurlos an ihnen vorbeigegeangen. Es waren Teile abgesplittert und die Oberflächen hatten Verluste erlitten. Die Beschädigungen waren so massiv, dass sie nicht transportiert werden konnten und somit vor Ort restauriert wurden.
Die Macher
Die Bildhauer Johann Baptist Dorsch und Thaddäus Ignatius Wiskotschill haben sie einst, in Auftrag des Grafen Camillo Marcolini, in den Sandstein gehauen.
Dorsch wurde 1744 in Bamberg geboren und kam nach einer Ausbildung zu Steinmetz um1775 nach Dresden. Unter seiner Leitung entstand der durch den siebenjährigen Krieg (1756 bis 1763) stark beschädigte Zwinger neu. Dorsch verstarb 29. November 1789 in Dresden. Sein Grab befand sich auf dem Alten katholischen Friedhof (Friedrichstraße). Es ist leider nicht mehr erhalten. Eines seiner Meisterwerk ist jedoch auf ebendiesem Friedhof zu bewundern, das Grabmahl des Chevalier de Saxe Johann Georg von Sachsen.
Wiskotschill kam 1753 in Prag zur Welt. Nach Ausbildung und Wanderschaft gelangte er 1772 nach Dresden. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Satyrnfiguren aus dem Dresdner Zwinger. Seit der Beendigund des Wiederaufbaus des Zwingers (1979) stehen die Figuren auf der Hauptstraße. Ebenfall aus seiner Werkstatt stammt die Statue der Skythenkönigin Tomyris mit dem Kopf des Perserkönig Kyros II. im Park des Krankenhauses Friedrichstadt. Er starb am 21. Januar 1795 und fand seine letzte Ruhestätte ebefalls auf dem Alten Katholischen Friedhof. Sein Grab ist nicht auch nicht mehr erhalten.
Klassische Musik für die Löwen
Wie der Verein der Freunde des Städtischen Klinikums Dresden e. V. auf seiner Homepagebekannt gibt, wird es am 6. Juni 2023, 19:00 Uhr im Festsaal des Marcolini-Palais ein Benefizkonzert geben. Dieses soll helfen die gestiegenen Kosten der Restaurierung der 240 Jahre alten Löwen zubestreiten.
Den Hauptanteil der Kosten für die Löwen tragen die Landeshauptstadt Dresden/Stadtbezirk Altstadt und private Spender.
Es werden Werke von Mozart (Streichquartett G-Dur KV 387, das Flötenquartett D-Dur KV 285) und von Beethoven (Streichquartett c-moll op 18,4) zuhören sein.
Es spielen: Sagit Zur (Flöte), Clara Jacob(Violine), Sabine Meng (Violine), Petra Sahm (Viola) und Sebastian Schellong (Violoncello).
Statt eines Eintrittpreises wird um eine Spende für die Löwen gebeten.