Eine Schlagzeile des Neustadt-Geflüsters am Donnerstag, den 06. Februar lautete „Globus kündigt Nutzern“.
Wie der stets sehr gut informierte Anton Launer vom Geflüster schreibt, ist mehreren Initiativen auf dem GLOBUS Gelände am Alten Leipziger Bahnhof die Nutzungsgenehmigung gekündigt worden. Unter den Menschen, die nun Ende März das Galände räumen sollen sind die Hanse 3, der Wagenplatz und die „Ständige Vertretung“.
Als Grund für die Aufkündigung der Nutzungsvereinbarung gibt die Globus Markthallen Holding GmbH & Co KG unter anderem Lärmbelästigungen und Ruhestörungen.
„Für uns als Grundstückseigentümerin wird es auf dem gesamten Areal zunehmend schwieriger, unseren Pflichten, insbesondere im Bereich der Verkehrssicherung, Rechnung zu tragen“, sagt Enrico Wilde der Bereichsleiter Standortplanung bei Globus gegenüber dem Neustadt-Geflüster. “ Rettungswege beispielsweise würden regelmäßig versperrt, sodass es nicht mehr möglich sei, die Sicherheit auf dem Areal ausreichend zu gewährleisten. Das Unternehmen habe sich daher, auch im Hinblick auf Haftungsrisiken nach intensiver interner Erörterung dazu entschieden, sämtliche Nutzungen auf dem Gelände zu beenden.“
Was diese Entscheidung für die Pläne der Stadt Dresden rund um das Areal des Alten Leipziger Bahnhofs bedeutet ist noch nicht abzusehen. Es kann sein, dass die Verantwortlichen von GLOBUS so versuchen Bewegung in einen noch nicht vollzogenen Grundstückstausch zu bringen. Es kann aber auch sein, das GLOBUS nun beginnt seine Planungen auf ihrem Gelände am Alten Leipziger Bahnhof unzusetzen.
Die Stadtverwaltung hatte GLOBUS ein Grundstück in der Friedrichstadt zum Tausch versprochen. Diese Verhandlungen aus vielerlei Gründen ins Stocken geraten.
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Ob GLOBUS in Dresden bauen kann ist nicht klar, die Mehrheiten im Stadtrat haben sich geändert. Einige radikale, vormalige Fürsprecher wie Tilo Wirtz (LINKE) sitzen nicht mehr im Stadtrat. Dazu kommt (unter anderem) das die Stadt Dresden an ihren Zielen zur Verringerung der Lärmbelastung in der Friedrichstadt festhält.
Es mehren sich auch die Stimmen die einen Einkaufsmarkt mit der angedachten Größe in direkter Nähe des Stadtzentrums mehr als kritisch sehen.
Für die Planungen rund um das Gelände des Alten Leipziger Bahnhofs und die inzwischen in Bürgerwerkstätten entwickelten Pläne ist dies ein deulicher Rückschritt. Eine planbaren Lösung für sie ist nicht in Sicht.
Was diese Entwicklung für die Friedrichstadt bedeutet ist ebenso unklar, doch wir werden es beobachten und darüber berichten.
Auf Nachfragen von unserer Seite bei den Bürgerinitiative „Lebensraum-Friedrichstadt“ antwortete diese
„Wir werden die Entwicklung beobachten und weiterhin gegen eine Ansiedelung von GLOBUS in der Friedrichstadt angehen, die Projekte von Alten Leipziger Bahnhof, die ihren Standort verlieren würden wir gern auf der anderen Elbseite willkommen heißen. Wir hoffen nur das sich die Verantwortlichen der Stadt nicht den Bedingungen eines Unternehmen beugen, dass ein veraltetest Handelskonzept immer Näher in die Stadtzentren bringen möchte, ohne dabei auf die Bedürfnisse der direkten Anwohner:innen zu achten und so ganz nebenbei immer noch Gewinne in Russland macht“
Auch TAG 24 und DNN berichten von den Kündigungen der Nutzungsvereinbarungen mit den Dresdner Kultur-Einrichtungen vom Altem Leipziger Bahnhof.