am 21.02.2024 ist der Welttag der Muttersprache. Bereits zum 24. Mal wird der Welttag der Muttersprache begangen.
Vor dem Hintergrund, dass gut die Hälfte aller weltweit gesprochenen Sprachen vom Aussterben bedroht sind, hat sich die UNESCO zum einen die Förderung von Sprachen als Zeichen der kulturellen Identität der Sprechenden auf die Fahnen geschrieben, zum anderen geht es ihr auch um Fremdsprachenunterricht und Mehrsprachigkeit als Schlüssel zum gegenseitigen Verständnis und Respekt.
Der Welttag der Muttersprache geht zurück auf das Jahr 1952. Damals beschloss die Regierung des damaligen Pakistans die Erhebung von Urdu zur alleinigen Amtssprache. Urdu war jedoch nur für 3 % der Bevölkerung Muttersprache in Pakistans war. Im Osten des Landes wurde fast ausschließlich Bengalisch gesprochen. Bei Protesten dagegen am 21. Februar in Dakar schoss die Polizei auf Demonstranten und es gab zahlreiche Tote. Die dauernde sprachliche und kulturelle Unterdrückung Ostpakistans hatte die Abspaltung und Gründung von Bangladesch 1971 zur Folge. Seit dem wird am 21. Februar in Bangladesch der Tag der Märtyrer begangen.
Im November 1999 wurde, durch die UNESCO, dieser Tag zum Internationalen Tag der Muttersprache erhoben. Er soll die Aufmerksamkeit auf Minderheitensprachen mit weniger als 10.000 Sprechern lenken. In Deutschland gelten z. B. Nordfriesisch, Saterfriesisch, Dänisch, Ober- und Niedersorbisch sowie Romani als Minderheitensprache.
Die Regionalsprache Plattdeutsch, wird seit 1994 ebenfalls als Minderheitensprache anerkannt. Eine Variante des Plattdeutschen bzw. Niederdeutschen ist Plautdietsch. Eine Sprache die über die Migrationsbewegungen russlanddeutscher Mennoniten inzwischen auch in Nord- und Südamerika verbreitet ist.
Oft werden diese Sprachen nicht mehr an die nachfolgenden Generationen weitergegeben und geraten in Vergessenheit. Viele Sprachen mit teilweise weniger als hundert Sprechern sind noch nicht einmal erfasst und dokumentiert.
Die Gebärdensprache für Gehörlose und die Brailleschrift für Blinde zählen auch zu den Minderheitensprachen. Sie nehmen jedoch unter den Minderheitensprachen eine Sonderstellung ein, da sie sind keiner ethnischen Minderheit zuzurechnen sind, sondern einer Gruppe von Menschen mit Behinderungen. Trotzdem bilden z.B. Gehörlose eine jeweils eigenständige Bevölkerungsgruppe mit identitätsstiftender sprachlicher Tradition und Kultur.
Aus Anlass des Welttag der Muttersprache veranstaltet der Kolibri e.V. in der Villa der Kulturen einen literarisch-musikalischen Abend.
Der literarisch-musikalische Abend findet am 21.02.2024 um 17:30 Uhr in der Villa der Kulturen, Kraftwerk Mitte 2, 01067 Dresden, Saal im EG, statt. Der Eintritt ist frei.