Am Heiligabend (24.12.) öffnen Kirchen ihre Türen für alle, die Gemeinschaft, Musik und vertraute Rituale suchen. Weihnachten heißt für viele nicht Trubel und Geschenkpapier, sondern Ankommen.

Krippenspiel in der Matthäuskirche
In der Matthäuskirche wird Weihnachten bodenständig und nachbarschaftlich gefeiert. Der Gottesdienst mit Krippenspiel beginnt am 24. Dezember um 14:30 Uhr. Viele Familien aus der Friedrichstadt kommen hierher, aber auch ältere Nachbarinnen und Nachbarn, die den Ort und die Menschen kennen. Den Gottesdienst leitet Heiner Röger, musikalisch getragen von Annerose Rademann. Wer Weihnachten ruhig und vertraut erleben möchte, ohne große Schwellenangst, ist hier richtig.

Was beim Krippenspiel passiert
Das Krippenspiel ist eine kurze szenische Darstellung der Weihnachtsgeschichte. Kinder und Erwachsene spielen die Geburt Jesu mit Maria, Josef, Hirten und Engeln und machen so den Kern von Weihnachten erlebbar.
In der Matthäuskirche stehen dafür meist Kinder und Jugendliche aus der Gemeinde vorn, manchmal unterstützt von Erwachsenen. Das Krippenspiel ist kein Theater im klassischen Sinn, sondern ein gemeinsames Erinnern daran, worum es an Weihnachten eigentlich geht. Die Tradition geht auf den Heiligen Franz von Assisi zurück, der vor über 800 Jahren das erste lebendige Krippenspiel inszenierte.
Kapellknaben in der Hofkirche
Um 16:00 Uhr lädt die Katholische Hofkirche zum Krippenspiel mit den Kapellknaben ein. Die Kathedrale St. Trinitatis zieht Menschen an, die Musik lieben und die besondere Atmosphäre dieses Raumes schätzen. Hier sitzen Dresdnerinnen und Dresdner neben Gästen aus der Stadt, viele kommen jedes Jahr wieder. Das Krippenspiel ist feierlich, musikalisch hochwertig und dennoch gut zugänglich für Familien.

Christvesper in der Kreuzkirche
Die Christvesper des Dresdner Kreuzchores ist für viele ein fester Bestandteil des Heiligabends. Gesungen wird die berühmte Vesper von Rudolf Mauersberger in erzgebirgischer Weihnachtstradition. Der Kreuzchor wird von Mitgliedern der Dresdner Philharmonie begleitet, an der Orgel Holger Gehring, geleitet von Kreuzkantor Martin Lehmann. Die Liturgie übernimmt Superintendent Christian Behr. Diese Vesper richtet sich an Menschen, für die Musik das Herz von Weihnachten ist. Der Eintritt erfolgt über ein Programm für fünf Euro, Kinder bis 14 Jahre sind frei. Wer öfter kommt, spart mit dem Vespergutschein.

Für wen sich welcher Besuch lohnt
Wer Weihnachten im eigenen Viertel erleben möchte, geht in die Matthäuskirche. Wer Klang und Raum sucht, wählt die Hofkirche. Und wer sich von jahrhundertealter Dresdner Musiktradition tragen lassen will, findet in der Kreuzkirche seinen Platz.
