Wie wird man clean und bleibt es – mitten in Dresden? Ein einzigartiges Treffen zeigt, wie es geht! Was steckt hinter dem NA-Jahrestreffen und warum ist es so besonders?
NA-Jahrestreffen 2025 in Dresden
Anfang Juni wird es im Dresdner Rathaus richtig lebendig. Zum allerersten Mal ist das Jahrestreffen der deutschsprachigen Narcotics Anonymous (NA) Community zu Gast in der sächsischen Landeshauptstadt. Vom 6. bis 8. Juni 2025 treffen sich dort rund 500 cleane Betroffene aus Deutschland, Österreich und der Schweiz – ein beeindruckendes Ereignis, das nicht nur für sie, sondern auch für Fachleute und Interessierte offen ist.
Warum ist das wichtig?
Narcotics Anonymous ist eine internationale Selbsthilfeorganisation für Menschen, die mit Drogenabhängigkeit kämpfen. Dabei ist es egal, welche Droge es war oder wie der eigene Weg in die Abhängigkeit aussah. Das 12-Schritte-Programm von NA basiert auf den Anonymen Alkoholikern und bietet Betroffenen die Chance, ihr Leben ohne Drogen zu gestalten und dabei gemeinsam Kraft zu schöpfen.
Gerade in einer Zeit, in der Suchtprobleme viele Menschen berühren – direkt oder indirekt –, ist das Jahrestreffen eine Einladung zum Austausch und zur Vernetzung. Es macht Mut, zeigt Perspektiven und stellt die Botschaft in den Vordergrund: Du bist nicht allein.
Wer kommt dahin?
Neben den rund 500 cleanen Mitgliedern werden auch Angehörige, Fachkräfte aus der Suchthilfe, Behörden und Journalist:innen erwartet. Und natürlich sind auch Menschen willkommen, die sich einfach informieren möchten – egal ob sie selbst betroffen sind oder nicht.
Was passiert dort?
Drei Tage lang gibt’s im historischen Rathaus Dresden ein vielfältiges Programm: Vorträge, Workshops, Erfahrungsaustausch und vor allem ganz viel Gemeinschaft. Unter dem Motto „Schritt für Schritt in die Freiheit“ geht es um die Reise in ein selbstbestimmtes, drogenfreies Leben. Dabei wird das NA-Literaturmaterial geteilt – mittlerweile schon in 49 Sprachen übersetzt – und es wird deutlich, dass sich hier Menschen auf Augenhöhe begegnen.
Die Dresdner NA-Gemeinschaft
Vielleicht wusstest du’s noch nicht: Auch in Dresden selbst ist die NA-Gemeinschaft längst aktiv. Seit 2013 gibt’s in der Stadt zwei wöchentliche Meetings. Damit sind sie Teil von insgesamt 444 Treffen im deutschsprachigen Raum – und weltweit sind’s sogar über 76.000 Meetings in 143 Ländern!
Warum wird NA manchmal mit einer Sekte verwechselt?
Der spirituelle Bezug in den 12 Schritten („Höhere Macht“, „Gott, wie wir ihn verstehen“) kann für Außenstehende zunächst befremdlich wirken. Außerdem gibt es viel Gemeinschaft und Rituale (Meetings, Erfahrungsaustausch), was manche Leute an religiöse Gruppen erinnert. Narcotics Anonymous (NA) ist keine Sekte. NA ist eine internationale Selbsthilfeorganisation für Menschen, die mit Drogenabhängigkeit kämpfen. Sie basiert auf einem freiwilligen, offenen 12-Schritte-Programm – ohne Mitgliedsbeiträge, Hierarchien oder verpflichtende Glaubensbekenntnisse. Du kannst einfach kommen, zuhören, mitmachen oder auch wieder gehen – niemand wird gedrängt oder kontrolliert.
Wichtige Unterschiede zu Sekten:
✔️ Keine Missionierung: NA wirbt nicht aktiv um Mitglieder oder zwingt sie, sich der Gruppe anzuschließen.
✔️ Keine Hierarchie oder Führung: Es gibt keine Anführer, sondern „dienende“ Ämter, die immer wieder wechseln.
✔️ Jede:r ist freiwillig da: Du kannst jederzeit kommen oder gehen, niemand hält dich fest.
✔️ Keine finanziellen Verpflichtungen: Spenden sind freiwillig, es gibt keinen Mitgliedsbeitrag oder
Abhängigkeiten.
Wie groß ist das Suchtproblem in Dresden?
In Dresden ist Sucht ein ernstzunehmendes Thema, das viele Menschen betrifft. Laut dem Dresdner Suchtbericht 2023 bleibt Alkohol die am weitesten verbreitete Droge, obwohl die Anzahl der Alkoholfälle in Krankenhäusern und Suchtberatungsstellen anteilig leicht zurückgeht. Besorgniserregend ist der Anstieg des multiplen Substanzkonsums, insbesondere der Mischkonsum illegaler Drogen wie Crystal Meth und Cannabis.
Die Zahl der Krankenhausaufnahmen aufgrund des Konsums legaler und illegaler psychotroper Substanzen lag 2019 bei 3.102 Fällen. Diese Zahl bildet in erster Linie Behandlungskapazitäten ab und zeigt, dass viele Menschen in Dresden aufgrund von Suchtproblemen medizinische Hilfe benötigen.
Die Stadt Dresden bietet verschiedene Beratungs- und Behandlungsangebote für Betroffene und Angehörige an, um Unterstützung bei Suchtproblemen zu leisten.
Die Teilnahme am Jahrestreffen von Narcotics Anonymous in Dresden kann für viele eine wertvolle Gelegenheit sein, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und Unterstützung auf dem Weg in ein suchtfreies Leben zu finden.
Lust vorbeizuschauen?
Wenn du neugierig bist, kannst du einfach vorbeikommen. Der Einlass startet am 6. Juni um 16 Uhr, danach geht’s richtig los. Alle Informationen zur Anmeldung oder zum Programm findest du auf www.narcotics-anonymous.de. Oder du meldest dich direkt per E-Mail an info@narcotics-anonymous.de oder über die kostenlose Hotline 0800 44 533 62.
Ein starkes Zeichen für Zusammenhalt und neue Perspektiven – mitten in unserer Nachbarschaft.
