Sächsische Industriekultur neu gesehen

Was verbindet eine einst blühende Industrienation mit leeren Werkshallen und verfallenden Fassaden? Die Ausstellung Industrie.Stadt.Bild öffnet eine völlig neue Perspektive auf Sachsens beeindruckendes, aber bedrohtes Erbe der Industriekultur.

Industrie.Stadt.Bild

Industriearchitektur ist nicht nur ein Zeugnis von Geschichte – sie erzählt von Aufstieg, Wandel und Herausforderungen. Die neue Ausstellung Industrie.Stadt.Bild im ZfBK wirft einen einzigartigen Blick auf Sachsens industrielle Vergangenheit und die Fragilität ihres architektonischen Erbes. Fotograf Jörg Dietrich präsentiert seine spektakulären „Streetlines“: nahtlose Panoramen, die die historische Industriekultur Sachsens in einer ganz neuen Dimension erlebbar machen.

Von der Wiege der Industrialisierung zum bedrohten Kulturerbe

Um die Jahrhundertwende zählte Sachsen zu den wirtschaftlichen Powerhouses Europas. Städte wie Chemnitz, das oft als „deutsches Manchester“ bezeichnet wurde, prägten mit ihren Fabriken, Werkshallen und Produktionsstätten die Skyline. Doch der industrielle Glanz von damals hat Risse bekommen.

Während viele Bauten der Moderne weichen mussten, blieben in Sachsen zahlreiche Industriebauten erhalten – oft leerstehend, verfallen oder vom Abriss bedroht. Jörg Dietrich dokumentiert in seiner Arbeit diesen fragilen Zustand und macht die beeindruckende Architektur sichtbar, die Sachsens Städte unverwechselbar macht.

Oberlungwitz Strumpffabriken
Oberlungwitzer Strumpffabriken

„Streetlines“: Architektur als Panorama

Jörg Dietrich, gebürtig aus Nordhausen und mittlerweile in Leipzig ansässig, hat mit den „Streetlines“ eine ganz eigene Kunstform geschaffen. Diese multiperspektivischen Panoramen zeigen ganze Straßenzüge in beeindruckender Detailliertheit und bieten gleichzeitig einen Überblick, der das Zusammenspiel von Einzelgebäuden und Stadtstruktur offenlegt.

Seine Bilder sind nicht nur ästhetisch beeindruckend, sondern werfen auch gesellschaftliche Fragen auf: Wie gehen wir mit unserem baukulturellen Erbe um? Welche Bedeutung hat die Industriekultur heute – für Stadtentwicklung, Identität und Erinnerung?

Warum diese Ausstellung ein Muss ist

Die Ausstellung ist nicht nur für Architekturliebhaber:innen oder Fotograf:innen interessant. Sie richtet sich an alle, die sich für die Geschichte und Zukunft Sachsens interessieren. Die Kooperation mit der Architektenkammer Sachsen und die Wahl des ZfBK als Austragungsort unterstreichen die Bedeutung dieses Themas.

Erlebe, wie Dietrichs Panoramen Geschichten erzählen: von der industriellen Hochphase, vom Stillstand nach der Wende und von der Zukunft, die in unseren Händen liegt.

Ausstellungseröffnung:
05.12.2024, 18 Uhr | ZfBK
Begrüßung: Juliane Naumann, Leiterin des ZfBK Sachsen
Andreas Wohlfarth, Präsident der Architektenkammer Sachsen und Vorstandvorsitzender der Stiftung Sächsischer Architekten
Vortragspräsentation und Einblicke: Jörg Dietrich, Fotograf und Kurator von PanoramaStreetline

Datum: 06.12.2024 – 01.02.2025
Ort: Zentrum für Baukultur Sachsen (ZfBK), Dresden

Hinweis: Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. Weitere Informationen und Veranstaltungshinweise gibt es auf der Website des ZfBK und im Programmheft der Architektenkammer Sachsen.

Tipp: Die Ausstellung bietet sich ideal für einen winterlichen Ausflug in die Dresdner Innenstadt an – kombiniert mit einem Abstecher in die umliegende Stadtgeschichte!

Lasst euch benachrichtigen oder benachrichtigt andere!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner