Auf dem alten katholischen Friedhof an der Friedrichstraße verfällt die Grabstätte von Leonhard Meisl und scheinbar kümmert sich niemand darum.
Der bayrische Pächter des prinzlichen Brauhauses in Dresden-Friedrichstadt, Leonhard Meisl, gründete die Feldschlösschenbrauerei.
Leonhard Meisl wurde um 1784 in Otterzhofen in Bayerngeboren und starb am 16. August 1858 in Dresden.
Die Geschichte des Brauhauses läst sich bis 1732 nachvollziehen. 1766 ist die Kurfürstinnenwitwe Maria Antonia als Besitzerin nachweisbar. Maria Antonia war die Ehefrau des sächsischen Kurprinzen Friedrich Christian und Mutter von Friedrich August I.
Ab 1800 befindet sich das Brauhaus im Besitz der Sekundogenitur. Einige Jahre später kommt Meisl nach Dresden und beginnt als Brauverwalter das Bayrische Brauhaus zu leiten. Meisl heiratet 1814 die Dresdnerin Friederike Caroline Amalie Weigert und hat mit dieser 8 Kinder. Es überleben aber nur drei Töchter und ein Sohn.

1838 lässt Leonhard Meisl auf dem Gelände des Feldschlösschens vor dem Falkenschlag Lagerkeller für Biere anlegen. Er hoffte damit auf die steigene Nachfrage nach Lagerbier reagieren zu können.
1845 gründet er die Brauerei zum Feldschlösschen Dresden an ihrem jetzigen Stammhaussitz.
„Bei der Schlacht um Dresden 1813 wurde das Feldschlößchen zerstört.
Nachdem das Haus wieder aufgebaut wurde und später als mit dem Bayern Albert Leonhard Meisl ein neuer Pächter gefunden worden war, der das Ausflugslokal weiter betrieb, entstand eine Lagerbierbrauerei auf dem Gelände an der Budapester Straße. Seine Söhne wandelten den Betrieb in eine Aktiengesellschaft um und verkauften ihn später.“
Auch sein Sohn Albert Leonhard Meisl war Braumeister. Im Zuge von Streitereien um Konzessionen mit der Dresdner Brauerinnung übernimmt er von seinem Vater die Leitung der Feldschlösschenbrauerei. Zusammen mit diesem lag er lange Zeit auf Platz zwei der Lagerbierbrauereien in Sachsen.

Das Grabmal auf dem alten katholischen Friedhof in der Friedrichstadt ist die letzte Ruhestätte der Familie Meisl verwittert zusehens. Seit einiger Zeit findet sich an der Kante des Grabes auch ein Hinweis, dass der Erhalt der Grabstätte auch in der Verantwortung der Feldschlösschen Brauerei liegen sollte.
