Wenn du grüne Rückzugsorte liebst, wird dich die neue Ausstellung im Zentrum für Baukultur Sachsen (ZfBK) im Kulturpalast wirklich begeistern.
Kleingarten-Kosmos trifft Baukultur
Vom 5. Juli bis 7. August 2025 erhältst du Einblicke in den Kleingarten als Utopie, Rückzugsort und Spiegelbild unserer Gesellschaft.

Utopie unterm Spaten – was erwartet dich?
Der Titel „Kleingarten Eden“ verspricht nicht zu viel: Hier geht’s um das persönliche Paradies auf dem eigenen Stück Land – selbst gestalten, ernten, entspannen. Aber die Ausstellung begnügt sich nicht mit Idylle. Künstler*innen wie Victoria Gentsch, Rojo & Kreß sowie Janis Vetter hinterfragen mit ihren Arbeiten Themen wie Öffentlichkeit vs. Privatheit, Eigentum und gesellschaftliche Verantwortung. Kuratiert wird das Ganze vom Kunsthistoriker Liam Floyd.
Rahmenprogramm – was steht an?
- Rundgang mit Kurator Liam Floyd – Dienstag, 8. Juli, 17:00
- Noch ein Rundgang – Mittwoch, 30. Juli, 17:00
- Buchvorstellung „Grüne Öffentlichkeiten“ von Soziologin Nina Schuster – Mittwoch, 30. Juli, 18:30
- Ausflug zur Kleingartenanlage Flora I e. V. (Striesen) mit Gartenführung, Kunst & Research – Samstag, 2. August, 16:00
Abgeschlossen wird der Tag mit Kaffee & Kuchen oder Bier & Schnitzel – klasse Gelegenheit zum Austausch!

Wo stehen eigentlich die Dresdner Kleingärten gerade?
In ganz Dresden gibt’s aktuell::
- etwa 366 Kleingartenvereine, in denen rund 49 700 Menschen gärtnern – verteilt auf etwa 23 300 Parzellen
- Stadtweit existieren rund 369 Kleingartenanlagen mit knapp 792 ha Fläche
- Damit liegt Dresden bei der Zahl der Parzellen auf Platz 4 in Deutschland: rund 25 000 – nach Berlin und Leipzig
- In Relation zur Bevölkerung bedeutet das: circa 4,4 Kleingärten pro 100 Einwohner
Warum das jetzt wichtig ist
Die Ausstellung im ZfBK kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Dresden ist nicht nur reich an Kleingärten, sondern sie sind Teil der Stadtidentität: Urbane Oasen, Orte des sozialen Miteinanders und urbaner Nachhaltigkeit. Wenn du also gern wissen willst, was das interne Gärtner:innenleben mit Baukultur und Stadtgesellschaft zu tun hat – hier bekommst du Antworten mit Wow-Effekt.
Deine Highlights auf einen Blick
- Kostenloser Eintritt: Dienstag bis Samstag, 13–18 Uhr (Spenden willkommen).
- Baukultur-Fragen live gestellt: Rundgänge & Diskussion mit dem Kurator.
- Grünes Begleitprogramm: Buchdiskussion & Garten-Exkursion.
- Eine Einladung zur Reflexion: Was verrät unser Umgang mit dem Kleingarten über uns selbst?
Wenn du Lust hast, deine persönliche Kleingarten-Utopie zu entdecken und mit allen Sinnen in dieses Thema einzutauchen – los geht’s! Kleingarten Eden im ZfBK wartet auf dich. Und vielleicht erwischst du dich selbst dabei, wie du beim Rundgang gedanklich schon die Hacke schwingst. 😉

Grüne Oasen direkt um die Ecke
Rund um die Friedrichstadt und das Ostragehege verstecken sich echte Gartenjuwelen – liebevoll gepflegte Parzellen, die teilweise schon seit über 100 Jahren bestehen. Hier ein Überblick über die Kleingartenvereine, die deinen nächsten Streifzug ins Grüne lohnenswert machen:
Der Kleingartenverein Zur Aue e. V. am Schlachthofring ist einer der traditionsreichsten in Dresden. Die ersten Parzellen wurden hier schon 1932 angelegt, 1939 bekam der Verein seinen offiziellen Namen. Heute gärtnern über 100 Pächter:innen zwischen alten Obstbäumen, Rosenstöcken und selbstgezimmerten Lauben – das 100-jährige Jubiläum wurde 2019 gebührend gefeiert.
Ein paar Straßen weiter, an der Friedrichstraße, liegt der KGV Menageriegärten e. V.. Zuverlässige Zahlen sind hier zwar schwer zu finden, aber die Anlage wirkt familiär und überschaubar – ideal, wenn du naturnahes Gärtnern ohne Vereinsgroßbetrieb magst.
Richtig geschichtsträchtig wird’s beim Ostrafeld e. V. am Emerich-Ambros-Ufer. Die Parzellen entstanden 1917 – noch vor dem Ersten Weltkrieg. Heute gehören rund 100 Gärten zur Anlage, die teilweise noch zur Kolonie „Drescherhäuser“ zählen. Historische Lauben, wilde Hecken und ein Hauch von Elbe-Romantik inklusive.
Gleich nebenan liegt der Neuland e. V. – gegründet 1927. Mit 107 Parzellen auf über 2,5 Hektar ist hier viel Platz zum Ernten, Entspannen und Träumen. Besonders schön: Viele Lauben haben freien Blick auf die Elbwiesen.
Etwas mysteriöser zeigt sich der RAW Fröbelstraße e. V. – ebenfalls am Emerich-Ambros-Ufer. Wahrscheinlich ist er Teil des historischen Verbunds entlang der Fröbelstraße, aber genaue Zahlen und Informationen sind online kaum zu finden. Hier lohnt ein Spaziergang mit offenem Blick – vielleicht begegnet dir jemand mit Gartenschere und Geschichten im Gepäck.
Am Weißeritzblick e. V. (Hamburger Straße) wird’s kleiner und naturnaher. Direkt am Bachlauf verstecken sich hier ein paar grüne Rückzugsorte. Offizielle Zahlen fehlen, aber genau das macht den Charme aus: kein Trubel, dafür Ruhe und Vogelgezwitscher.
Ähnlich ruhig ist es beim Friedrichseck e. V. an der Cottaer Straße. Auch hier lassen sich online keine Daten finden – dafür findest du in der realen Welt sicher Nachbar:innen mit Stolz auf ihre Beete und Tomatenhochburgen.
Und dann gibt’s da noch die „unsichtbaren Schönheiten“:
KGV „Berliner Höhe e.V. “ Berliner Straße
„An der Fröbel-Behring-Straße e. V.“ Fröbelstraße
„KGV Emerich-Ambros-Ufer e.V.“ Emerich-Ambros-Ufer
Friedrichseck e. V., Cottaer Straße
Waltherbrücke e. V., Waltherstraße
Magdeburger Straße e. V., Magdeburger Straße
Ostragehege e. V., Messering 1 a
Post und Telegrafen e. V., Emerich-Ambros-Ufer
Weißeritzblick e. V., Hamburger Straße
Weißeritzufer e. V., Emerich-Ambros-Ufer
Viele dieser Anlagen sind schwer online zu fassen – was oft bedeutet: Hier wird lieber gegraben als gepostet. Die Parzellenzahlen dürften jeweils zwischen 50 und 150 liegen – perfekte Größen für Stadtnähe und Naturidylle.
Und nicht zu vergessen sind die Gemeinschaftsgartenprojekte in der Friedrichstadt, wie der Garten der Sinne, „Garten nebenan“ oder der Generationengarten.