Auch Kliniken sind ein großer Energieerzeuger und -verbraucher: Treff einer Presserunde mit Start am Haus C offenbart: moderne Gebäude mit Glasfronten müssen mit Jalousien oder im Test mit Hitzeschutzfolien und ergänzt mit Kühlsystemen ein moderates Raumklima ermöglichen. Vier Pflegestationen litten kürzlich unter der plötzlich großen Hitze mit Werten über 30 Grad Celsius.
Was Patienten oder das Personal nicht kennen, weil man es nicht sieht, sind Kühlsysteme. Versteckt im Untergeschoss oder Photovoltaikanlagen auf Dächern.

Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, Bürgermeisterin f. Gesundheit u. Soziales, Landeshauptstadt Dresden freut sich über gut angelegte Gelder
Ein Projekt welches umgesetzt wird befindet sich im Keller. „Wasser wird verdunstet, dadurch kühlt sich die Abluft ab“, sagt Rajko Jeschar, Fachbereichsleiter vom Ressort Technik und Wirtschaft. Natürlich ist die Technik umfangreicher, als man es in einem Artikel erklären kann. Die elektrisch betriebenen Kältemaschinen werden vor allem im Sommer spürbar entlastet und Strom gespart. Es wird energiesparend gearbeitet, mit 360 000 kWh/Jahr, vergleichbar einem Jahresverbrauch von 10 Haushalten.
Kälte muss für medizinische Geräte und Prozesse ganzjährig, auch im Winter erzeugt werden. „Abwärme welche entsteht und ungenutzt über das Dach an die Umwelt abgegeben wird, ist ein in Planung befindliches Projekt“, sagt Stefan Ziesche, Abteilungsleiter für Bau und Technik. So soll als Wärmequelle Abwärme zukünftig mit Wärmepumpen nutzbar gemacht werden und in das Nahwärmenetz eingespeist werden, um Gebäude zu versorgen.



Kraft von 156 4-Familienhaushalten
Ein Teil des Modellprojektes „Smart City Dresden“ mit 61 E-Ladestationen auf dem Gelände versorgen zum Beispiel 11 Klinik-Lieferfahrzeuge und PKW´s auch von Gästen. Diese Säulen ermöglich noch mehr: sie stabilisieren das Stromnetz mittels Lastspitzenglättung.
Klimamanagerin Maria Binder überrascht mit einem energieeffizientem Eisspeicher: „Wasser gefriert und taut wieder auf“. Mit der dadurch gewonnenen Energie wird auch seit 2012 klimatisiert.
Photovoltaik-Anlagen auf Dächern nimmt man oft kaum wahr. Dabei erzeugen fast 860 solcher Anlagen jede Menge Energie in mehreren Häusern. Mit noch sieben weiter entstehenden Anlagen erzeugen sie etwa fünf Prozent des Gesamtstromverbrauch des Klinikums.




Klimaschutz ist auch Gesundheitsschutz
Die Maßnahmen unterstützt die Landeshauptstadt Dresden. Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, Bürgermeisterin für Gesundheit und Soziales, sagte unter anderem zur gesamtstädtischen Klimastrategie des Klinikums: „Jede Maßnahme zur Steigerung der Energieeffizienz oder zur klimaangepassten Infrastruktur ist zugleich eine Investition in die Gesundheit für Patientinnen und Patienten, für die Beschäftigten im Gesundheitswesen und für die Stadtgesellschaft insgesamt.“




Auf die Frage vom „friese-journal“, ob man es denn nicht Ländern mit bedeutend wärmeren Klima nachmacht und mit Klima-Anlagen arbeiten will, sagt Rajko Jeschar, vom Ressort Technik und Wirtschaft: „Es wäre nicht machbar, weil es nicht zu finanzieren sei.“ Er muss es wissen, schließlich arbeitet er dreißig Jahre hier, verriet er. „Wir stehen mit Kliniken vergleichbarer Größe in Verbindung, tauschen uns zweimal pro Jahr aus.“
Mittelpark ganz stark – mit fast zwei Millionen Euro gefördert

Der öffentlich zugängliche Mittelpark wird langfristig umgestaltet. Trockenresistente Pflanzen halten Einzug, versiegelte Flächen werden entfernt. Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen fördert die klimakonforme und gleichzeitig denkmalgerechte Sanierung des Mittelparks mit 1,9 Millionen Euro. Gefördert aus dem „Klima- und Transformationsfonds zur Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“. Gedeckt werden 75 Prozent der geplanten Kosten. Die verbleibenden 25 Prozent werden aus Eigenmitteln beigesteuert.
Dazu sagte Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, Beigeordnete für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wohnen: „Dank der Förderung können wir den Park des Städtischen Klinikums, die grüne Lunge der Friedrichstadt, parallel zur medizinischen Versorgung weiterentwickeln. Mit den Mitteln des Bundes werden Straßen und Wege im und entlang des Mittelparks saniert.
Das Wassermanagement reguliert u. a. wie Pflanzen nachhaltig bewässert sowie Pflanzungen und Begrünungen erneuert bzw. ergänzt werden. „Wasser-Zisternen der umliegenden Häuser speisen Wasser in den Park“, sagt Wolfram Tschuck, Ressort Technik und Wirtschaft.

Ein neues Beleuchtungskonzept für die Sichtachse zum Palais wird realisiert. Der Park wird barrierefrei zugänglich sein. Dirk Köcher, Kaufmännischer Direktor des Städtischen Klinikum zieht Fazit: „Mit den Fördermitteln können wir erheblich zur Aufenthaltsqualität für Patienten, Mitarbeitende und Bürger im Umfeld unseres Klinikums beitragen.“