Am heutigen Freitag wäre Erlwein 153 Jahre alt geworden, deshalb heißt es von uns Herzlichen Glückwunsch Hans.
Kaum ein Stadtbaurat hat in Dresden so markante Spuren hinterlassen wie Hans Erlwein.
Selbst in der „kleinen“ Friedrichstadt sind seine Gebäude nicht zu übersehen.
Hier im Stadtteil stehen folgende Erlwein-Gebäude: die Häuser auf der Schlachhofinsel, das Stadthaus und in Sichtweite finden wir noch den alten Erlweinspeicher.
Hans Erlwein
Johann Jacob Erlwein erblickte am 13. Juni 1872 in Bayerisch Gmain das Licht der Welt.

Er war ab dem 17. November 1904 Stadtbaurat in Dresden. Hier übernahm 1905 auch die Leitung des Hochbauamtes der Stadt. Mit diesem Schritt gehörte er auch dem Dresdner Magistrat (heut. Stadtrat) an. Erlwein galt im gesellschaftlichen Leben Dresdens eine sehr einflusssreiche Person. Er war nicht nur Leiter des Hochbauausschusses, des städtischen Kunstausschusses, er war auch Mitglied des Dresdner Philistervereins (AHSC), des Ausschusses zur Förderung des Dresdner Hochschulwesens und in der Dresdner Freimaurerloge „Zum Goldenen Apfel“ hatte er Gaststatus.
Erlwein starb am 09. Oktober 1914 bei Rethel in den Ardennen. Während eines privat organisierten Transports von Kleidung, Lebensmitteln und anderen Geschenken für die deutschen Soldaten an der Westfront (1.Weltkrieg) verunglückte er bei einem Autounfall.
Sein Grab befindet sich auf dem Soldatenfriedhof Noyers-Pont-Maugis.
Stadthaus Friedrichstadt
Gebaut wurde das Gebäude auf dem Grundstück der ehemaligen städtischen Schäferei. Diese wurde 1900 abgerissen, aber durch sie heißt die angrenzende Straße immer noch Schäferstraße. Es sollte ursprünglich die örtliche Bezirksverwaltung für die Dresdner-Friedrichstadt aufnehmen. Die Planung und Ausführung erfolgte durch das städtische Hochbauamt unter Leitung von Hans Erlwein.
Ab seiner Fertigstellung bis 1945 befanden sich in dem Haus die Wachen der Wohlfahrts- und der Sicherheitspolizei. Zudem gab es im Erdgeschoss eine Filiale der Städtischen Sparkasse. In den oberen Stockwerken waren Wohnungen.


Im Hinterhaus befanden sich die Büroräume für eine tiefbauamtliche Kanalreinigungsinspektion und eine betriebsamtliche Laternenwärterwache. Im Februar 1945 wurde das Gebäude schwer beschädigt.
Der linke Giebel des Hauses ging komplett verloren. Das Hinterhaus wurde im Zuge der Neugestaltung der Schäferstraße abgerissen.
Nach dem 2. Weltkrieg nutzte eine Fleischverkaufsstelle des Konsum ehemaligen Räume der Sparkasse. In den oberen Etagen befanden sich weiterhin Wohnungen, die Büros des städtischen Bestattungsamtes und eine Arztpraxis. Am Ende der 80er Jahre sperrte die Baupolizei das Hauptgebäude und es stand bis zur Restaurierung leer.

Mitte der 1990er Jahre kauften private Investoren das Haus und sorgten von 2020 bis 2022 für eine denkmalgerechte Sanierung. Der linke Giebel wurde wiederhergestellt und das zweite Dachgeschoss zur Nutzung ausgebaut.
