Gnadentod „bedenke das Ende“

Es ist nicht so häufig, dass wir Gäste in der Redaktion begrüßen. Der Autor Francis Mohr stattet dem Redaktionsbüro des Friese-Journal einen Besuch ab und wir sprachen auch über seinen neuen Roman Gnadentod „bedenke das Ende“.

Eine Autopanne, Nebelbänke, Scheinwerferlicht…

Ein Kommissar muss durch die Zeit reisen, um einen Fall zu lösen? Dieses widerfährt Kommissar Kafka im neuen Roman „Gnadentod“ von Francis Moor.

In mehreren Zeitebenen sammelt Kafka Informationen zu einer (fast) realen Mordgeschichte rund um das Euthanasieprogramm der Nazis im dritten Reich.

In einem Gespräch mit dem Autor erzählte er uns von seinen Recherchen, der Geschichte zum Namen Kafka und auch noch ein wenig mehr.

Wieso hast du den Kommissar Kafka genannt?

Ausgangspunkt war eine Beteiligung bei den tschechisch-deutschen Kulturtagen vor 15 Jahren. Das Programm nannten wir Kafka & Knödel. Und da wurde Kommissar Kafka geboren. Erst war er die Hauptfigur in Kurzkrimis und später dann in meinen beiden Kriminalromanen. Als Ossi habe ich eine besondere Affinität zu Tschechien, Prag und Kafka. Kafka war und ist in einigen Regionen Tschechiens ein durchaus gebräuchlicher Familienname. Im Slawischen bedeutet Kavka soviel wie Dohle.

Warum muss Kafka durch die Zeit reisen, um einen Fall zu lösen?

Ich wollte einen Roman zu den Themen Kliniktötungen durch Pflegekräfte und zur Aktion T4 schreiben. Es wurde ein Spagat zwischen dem Heute und dem Gestern. Durch die Wahl des Krimi-Genres erreiche ich eine saftige Spannung für den Leser. Auch ist die Präzision in Figurenführung und Plot eine große Herausforderung, die mich reizte. Und so ließ ich meinen Kriminalkommissar im Umfeld eines der größten Verbrechen des Dritten Reiches ermitteln. Hast Du die von dir beschriebenen Orte selbst besucht? Teils. Die Gedenkstätte Sonnenstein und die Tiergartenstraße 4 in Berlin habe ich aufgesucht. In Troppau (Opava) in Tschechien war ich noch nicht. Aber ich habe viel historisches und aktuelles Material recherchiert, um ein Gefühl für die Gegend und Zeit zubekommen. Hinzu kommt eine genaue Recherche über Transportwege der Opfer und natürlich der zeitlichen Besonderheiten, z. B. welche Fahrzeuge und Waffen genutzt wurden. Mehrere Jahre habe ich an dem Krimi neben meiner Arbeit geschrieben.

Francis vor dem Redaktionsbüro

Hast du die von dir beschriebenen Orte selbst besucht?

Teils. Die Gedenkstätte Sonnenstein und die Tiergartenstraße 4 in Berlin habe ich aufgesucht. In Troppau (Opava) in Tschechien war ich noch nicht. Aber ich habe viel historisches und aktuelles Material recherchiert, um ein Gefühl für die Gegend und Zeit zubekommen. Hinzu kommt eine genaue Recherche über Transportwege der Opfer und natürlich der zeitlichen Besonderheiten, z. B. welche Fahrzeuge und Waffen genutzt wurden. 1,5 Jahre habe ich an dem Krimi neben meiner Arbeit geschrieben.

Im Gnadentod -Vorgänger-Krimi „Februar“ muss der Kommissar auch schon im Umfeld historischer Ereignisse ermitteln. Warum immer wieder ein historischer Kontext?

 Na ja es macht es für die Leserinnen und Leser spannender, wenn ein Buch historische und zeitgenössische Bezüge hat, die dem Leser aus der eigenen Vita heraus sogar vertraut sein können.

Wie begann deine Geschichte mit dem Kommissar Kafka?

Wie bereits erwähnt, entstand Kafka vor 15 Jahren. Als antipode Figur erschuf ich dann noch Knödel. Knödel konnte ein Kellner, ein Kollege oder eine Sekretärin des Chefs von Knödel in meinen Stories sein. Über 20 Shortstories, in denen Kafka ermittelte, sind bislang entstanden und teils veröffentlicht.

Mehr wollen wir aber über und aus deinen Büchern nicht verraten. Noch was Persönliches: Wo lebst du?

Geboren wurde ich in Dresden. Aufgewachsen bin ich in Leipzig. Aber ich lebe seit über 30 Jahren wieder in Dresden und kann mit Freude behaupten: „Ich bin ein Friedrichstädter“. Meine oberschlesische Oma Hedwig kam 1945 als Flüchtling nach Dresden und wohnte bis zu ihrem Tod Anfang der 90-er Jahre in der Friedrichstadt. In den Sommerferien war ich als Kind oft bei ihr und spielte mit Dresdner Rotznasen in den Hinterhöfen der Schäferstraße.

Danke Francis.

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Wenn ihr mehr über das Buch, den Autor und seine anderen Bücher erfahren wollt, dann empfehlen wir euch seine Homepage. oder ihr besucht eine seiner Lesungen.

Und übrigens das Buch Gnadentod ist Empfehlung der Woche bei criminale.de.

Das Buch erschien am 31.03.2025 im Verlag Verlag Edition Wannenbuch. Es hat 368 Seiten, die ISBN ist 978-3-947409-71-6 und es kostet 16 Euro.

Unserer Eindruck über das Buch. Absolut lesenswert!

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