Die Bibliothek der Dinge im Institut français
Es ist, als würde ein kleines Stück Paris in die Friedrichstadt gezogen: Mit der „La BibOb‘“, der ersten Bibliothek der französischen Dinge in Deutschland, zeigt Dresden ab Dezember, wie charmant die Sharing Economy mit französischem Flair daherkommen kann. Was steckt hinter dieser Idee, und warum erinnert sie so stark an die kuriosen Themen der ARTE-Sendung „Karambolage“?
Die Bibliothek der Dinge – Ein Konzept für Nachhaltigkeit und Kultur
In der „Bibliothek der Dinge“ geht es um mehr als Bücher oder Filme. Hier leiht man Objekte – Dinge des Alltags, die oft nur selten gebraucht werden. Vom Crêpe-Maker über Boule-Kugeln bis hin zum französischen Fondue-Set – all das kann man bei La BibOb‘ entdecken. Die Idee ist bestechend einfach: Warum einen Gegenstand kaufen, der selten genutzt wird und kostbare Ressourcen verschlingt, wenn man ihn unkompliziert ausleihen kann?
Dieser ressourcenschonende Ansatz trifft einen Nerv, vor allem in einer Zeit, in der Nachhaltigkeit ein immer größeres Thema ist. Die Initiative unterstützt nicht nur Dresdens Klimaschutzziele, sondern fördert auch die Idee einer ökologisch bewussten Stadtgesellschaft. Doch La BibOb‘ hat mehr zu bieten als nur Umweltbewusstsein.
Frankreich für zu Hause
Mit jedem geliehenen Objekt lädt die Bibliothek zu einer Entdeckungsreise durch die französische Kultur ein. Die Nutzer:innen können beispielsweise lernen, wie man perfekte Croissants backt, ein französisches Brettspiel ausprobiert oder mit einer kleinen Sammlung alter Comic-Bände in die Welt von Astérix eintaucht. Violaine Varin, Leiterin des Institut français Sachsen, beschreibt es treffend: „Unsere Nutzer:innen nehmen ein Stück Frankreich mit nach Hause.“
Dabei bleibt der Charme der französischen Lebensart spürbar, diese subtile Mischung aus Eleganz und Lässigkeit. Hier prallen zwei Welten aufeinander: das Bodenständige Dresdens und die Kultur des „Savoir-vivre“ – und es entsteht eine Verbindung, die in Deutschland ihresgleichen sucht.
Von der Idee zur Realität – Die Eröffnung von La BibOb‘
Am 21. November wurde die Bibliothek mit einer Feier eröffnet, die nicht weniger als ein deutsch-französisches Kulturereignis war. Der Star des Abends: Jeanette Konrad, Chefredakteurin von „Karambolage“. In ihrer Rede zeigte sie Parallelen zwischen dem Format der Sendung und der Idee von La BibOb‘ auf: das Detail im Alltäglichen, das Spannende im scheinbar Banalen.
Die Eröffnungsfeier war ein perfekter Auftakt für das, was La BibOb‘ ausmacht: ein Ort, der verbindet, inspiriert und die kleinen, feinen Unterschiede zwischen zwei Kulturen zum Genuss macht. Ab Dezember könn ihr euch selbst auf Entdeckungsreise begeben.
Fazit – Eine Einladung zur französischen Lebensart
Mit der Bibliothek der Dinge erhält Dresden ein Projekt, das Nachhaltigkeit mit kultureller Neugier verbindet. Es ist eine Einladung, Frankreich nicht nur zu erleben, sondern im Alltag zu integrieren. Und wer weiß? Vielleicht wird der Crêpe-Maker oder die Boule-Kugel zu einem neuen Lieblingsgegenstand – zumindest bis man sie zurückbringt und sich auf das nächste französische Abenteuer einlässt.
Bienvenue bei La BibOb‘!