Demonstration der Lehrkräfte

Die Bildungsgewerkschaft GEW ruft für Donnerstag, den 15. Mai 2025 zu einer Demonstration der Lehrkräfte auf.

Der Grund für diesen Demonstration ist das geplante Maßnahmenpaket des Kultusministeriums. Unter dem Motto Unter dem Motto „Gute Bildung braucht gute Bedingungen!“ möchte die Gewerkschaft ein Zeichen für eine zukunftsfähige Bildungspolitik setzen. Nach Meinung der Gewerkschaft erreicht das geplante Maßnahmepaket genau ds Gegenteil.

Die wichtigsten Maßnahmen im Überblick

Personelle Stärkung der Oberschulen:

  • Stärkerer Einsatz von Grundschul- und Gymnasiallehrkräften in Oberschulen
  • Bewerberinnen und Bewerber mit anderen Lehramtsabschlüssen sollen für Oberschulen gewonnen werden.
  • Gezielter Studiengang zur Vorbereitung auf MINT-Unterricht: Der neue Masterstudiengang »Primarstufe Plus« an der TU Chemnitz qualifiziert Grundschullehrkräfte mit Mathematik für den Unterricht an Oberschulen.

Neuregelung der Altersermäßigung:

  • Die Staffelung wird neu geregelt:
    • ab 63 Jahren: 1 Wochenstunde
    • ab 64 Jahren: 2 Wochenstunden
    • ab 65 Jahren: 4 Wochenstunden
    • ab 66 Jahren: 6 Wochenstunden

Desweiteren enthält das Maßnahmepaket folgende Punkte:

Beispielbild (WOKANDAPIX auf Pixabay)

Anpassung schulbezogener Anrechnungen:

  • Vorhandene Arbeitskapazitäten im Lehrkräftebereich werden nun vor allem unterrichtsabsichernd genutzt.
  • Zudem wird die Höchstzahl der schulbezogenen Anrechnungsstunden schulartübergreifend um rund zehn Prozent gekürzt.

Pauschale Anrechnungsstunden für Unterricht in der gymnasialen Oberstufe:

  • Die sogenannte K6/K9-Regelung soll künftig durch eine pauschale Zuweisung von Anrechnungsstunden an die Schulen erfolgen.
  • Dadurch wird eine flexiblere und bedarfsgerechte Zuweisung durch die Schulleitung möglich.
  • Die Zuweisung wird auf Berufliche Gymnasien erweitert und damit eine Gleichstellung mit allgemeinen Gymnasien erreicht.

Neufassung der Regelung zu den Fachberaterinnen und Fachberatern:

  • Die Anzahl der Anrechnungsstunden wird auf maximal vier statt bisher sechs Wochenunterrichtsstunden reduziert.
  • Der Schwerpunkt bleibt auf Lehrplanarbeit und Qualitätssicherung.

Wahrnehmung der GTA-Koordination durch Assistenzkräfte:

  • Künftig übernehmen ausschließlich Assistenzkräfte die GTA-Koordination an Schulen.
  • So werden Lehrkräfte von dieser organisatorischen Aufgabe entlastet und haben wieder mehr Zeit für Unterricht.

Neufassung der Regelungen für Lehrbeauftragte an den Ausbildungsstätten:

  • Die Reduzierung der Regelstunden an den Ausbildungsstätten für die Tätigkeit von Lehrbeauftragten in der zweiten Ausbildungsphase wird in einem verantwortungsvollen Rahmen neu angepasst.

Rechtsrahmen für Einführung eines Vorgriffstundenmodells:

  • Arbeitszeitkonten für Lehrkräfte sollen Mehrarbeit in einer Ansparphase ermöglichen – bei späterem Ausgleich durch reduzierte Arbeitszeit.

Neue Regeln für die schulische Integration:

  • Die Zuweisung von Stunden für Deutsch als Zweitsprache (DaZ) erfolgt künftig nach Anzahl der Schülerinnen und Schüler in Klassen und Gruppen.
  • Außerdem endet die Erteilung von individuellem Förderunterricht DaZ für die Schülerinnen und Schüler nach spätestens fünf Jahren in der Etappe 3.

Reduzierung von Abordnungen in die Schulverwaltung:

  • Alle Abordnungen von Lehrkräften an das Sächsische Staatsministerium für Kultus und an das Landesamt für Schule und Bildung werden erneut auf deren pädagogische Notwendigkeit geprüft.

Entlastungsmaßnahmen für Lehrkräfte:

  • Flexibilisierung des Unterrichts (fächerverbindendes Lernen, digital gestütztes Selbstlernen, hybrider Unterricht)
  • Einrichtung eines Pools für Prüfungsaufgaben
  • Keine verbalen Urteile zu Kopfnoten auf Jahreszeugnissen

Quelle: https://www.bildung.sachsen.de

Die Meinung der Gewerkschaft:

Das Maßnahmenpaket des Kultusministeriums, das im Mai beschlossen werden soll, sieht unter anderem eine Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung vor.

Dies kritisiert die GEW Sachsen scharf und fordert stattdessen:

  • Rücknahme des Maßnahmepakets,
  • starker Ausbau der Freiwilligkeit für mehr Unterricht durch freiwillige Arbeitszeitkonten, eine deutlich bessere Bezahlung von Mehrarbeitsunterricht und attraktive Angebote für ältere Lehrkräfte, um länger im Beruf zu bleiben,
  • Verhandlungen für ein langfristiges Maßnahmenpaket mit dem Fokus auf Bildungsgerechtigkeit, Unterrichtsversorgung und Entlastung der Lehrkräfte.
Beispielbild (Bruce Emmerling auf Pixabay)

Parallel zu der Demonstration der Lehrkräfte werden auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Bereich KiTa auf die Straße gehen.

Sie fordern:

1. Die schnelle Umsetzung des Kita-Moratoriums

2. Stabile Investitionen in die frühe Bildung

3. Ein krisenfester Fachkraft-Kind-Schlüssel

Die Gewerkschaft Ver.di fordert vom zuständigen Ministerium auf, einen Kita-Gipfel einzuberufen, bei dem alle relevanten Akteure – Finanzverantwortliche, Träger, Eltern und vor allem die Beschäftigten – gemeinsam einen verbindlichen Stufenplan für die Verbesserung des Personalschlüssels erarbeiten. Ziel muss ein kindgerechtes Betreuungsverhältnis sein:

  • 1 Fachkraft für 3 Kinder in der Krippe
  • 1 zu 7,5 im Kindergarten
  • 1 zu 10 im Hort

Die gemeinsame Demonstration der Lehrkräfte und der „KiTa-Menschen“ unter dem Motto „Bildung am Limit“ findet zwischen 17.30 – 19.30 Uhr statt und startet am Postplatz.

Die Demonstrierenden und die Gewerkschaften hoffen auf eine breite Unterstützung durch Eltern Studierende, Schülerinnen und Schüler sowie Bürgerinnen und Bürger.

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