Die Balkonkraftwerke sind im Stadtviertel nicht mehr zu übersehen. Zahlreiche Solaranlagen oder Photovoltaikanlagen sind schon im Stadtviertel gebaut. Doch meist sind sie an Neubauten installiert. Das ZFBK im Kulturpalast in Kooperation mit dem Denkmalamt Sachsen möchte das ändern und informiert: Wie wir historische Gebäude energetisch zukunftsfähig machen.
Energie sparen, das Klima schützen – und gleichzeitig unsere Baugeschichte bewahren: Vor dieser Herausforderung stehen viele Eigentümer:innen denkmalgeschützter Gebäude. Was einfach klingt, ist in der Praxis ein filigraner Balanceakt. Denn Dämmstoffe, Bohrungen oder Wärmenetze dürfen weder die historische Substanz gefährden noch das Erscheinungsbild verzerren. Wie das gelingen kann, zeigt der Fachvortrag „Energieeffiziente Modernisierung am Baudenkmal“ im ZfBK.
Zwischen Erhalt und Ertüchtigung
Die Referent:innen des Abends, Prof. Dr. John Grunewald und Heike Sonntag vom Institut für Bauklimatik der TU Dresden, nehmen uns mit in zwei zentrale Themenfelder: substanzerhaltende Dämmkonzepte und oberflächennahe Geothermie. Beide Bereiche gehören zu den Schlüsseltechnologien, wenn es darum geht, historische Bauten in die Energiezukunft zu überführen.

Der erste Vortrag widmet sich der Frage: Wie kann ein denkmalgerechtes Dämmkonzept entstehen? Von der detaillierten bauphysikalischen Bestandsaufnahme bis zur klugen Entwicklung von Fassadendetails und Feuchteschutzstrategien geht es um praktikable und gleichzeitig substanzverträgliche Lösungen.
Energie aus dem Untergrund – auch fürs Baudenkmal?
Der zweite Schwerpunkt bringt frische Ideen aus dem Boden an die Oberfläche: Oberflächennahe Geothermie als Ergänzung oder gar Ersatz klassischer Sanierungsmethoden. Flachkollektoren, Erdwärmesonden oder sogenannte Tunnelthermie können denkmalgeschützten Gebäuden helfen, emissionsarm mit Wärme und Kälte versorgt zu werden – besonders, wenn sie an kalte Nahwärmenetze angeschlossen sind.
Die Vortragenden beleuchten, wie technische Innovationen mit sozialer Teilhabe zusammengedacht werden können, ohne den Charakter historischer Bauten zu verlieren.
Friedrichstadt: verborgene Schätze mit Zukunft
Gerade in der Dresdner Friedrichstadt schlummern zahlreiche unscheinbare, teils leerstehende oder stark sanierungsbedürftige Gebäude mit Denkmalschutzstatus – und mit riesigem Potenzial. Wer hier energetisch und denkmalgerecht saniert, kann nicht nur Baukultur erhalten, sondern ganze Quartiere sozial wie ökologisch aufwerten. Der Vortrag liefert auch für dieses Stadtviertel wichtige Impulse: Wie lässt sich Klimaschutz vor Ort realisieren, ohne den Charakter des Viertels zu verlieren?
Für Fachleute und Engagierte mit Herz fürs Alte und Blick fürs Neue
Die Veranstaltung richtet sich an ein breit gefächertes Publikum: von Planer:innen, Handwerker:innen und Energieberater:innen bis hin zu Eigentümer:innen historischer Gebäude. Sie alle sind eingeladen, sich mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, konkreten Praxisbeispielen und visionären Ansätzen auseinanderzusetzen.
Hinweis:
Die Veranstaltung wird aufgezeichnet und live gestreamt – wer nicht vor Ort sein kann, hat also die Möglichkeit, digital dabei zu sein. Weitere Infos und Zugangsdaten folgen per Mail.
Anmeldung bis zum 19. Mai 2025 per Mail an:
👉 weiterbildung@denkmalnetzsachsen.de (bitte mit vollständigen Kontaktdaten inkl. Telefonnummer)