Erst 2020 wurde der Düker an der Marienbrücke zur Fernwärmeversorgung der Neustadt und Pieschen eröffnet. Jetzt hilft er, die Wohnungen und Einrichtungen im Dresdner Nordwesten zu versorgen. Dann krachte die Carolabrücke zusammen, jetzt ist er ist nicht ausreichend.
Provisorische Fernwärmeleitungen auf der Augustusbrücke
Diesen Winter sorgt SachsenEnergie mit einer provisorischen Fernwärmeleitung auf der Augustusbrücke dafür, dass alle Haushalte und Krankenhäuser im Nordosten Dresdens warm bleiben. Nach dem Teileinsturz der Carolabrücke, bei dem eine der Hauptleitungen für Fernwärme zerstört wurde, musste schnell gehandelt werden. Die einzige sinnvolle Option ist eine temporäre Leitung über die Augustusbrücke, die bis Mitte November einsatzbereit sein soll.
Warum die Augustusbrücke?
Andere Lösungen, wie eine temporäre Brücke an den Pfeilern der Carolabrücke oder ein zweiter Elbdüker, waren entweder zu riskant oder zu langwierig. Die Augustusbrücke bietet den Vorteil, dass die Rohre hier schnell und direkt ins Fernwärmenetz integriert werden können. Ein wichtiger Punkt, denn sobald die Temperaturen um den Gefrierpunkt sinken, könnte es ohne diese Verbindung kritisch werden, vor allem für Krankenhäuser und sensible Wohneinheiten.
Wie sieht die Lösung aus?
Zwei 56 Zentimeter dicke Leitungen werden auf dem westlichen Fußweg der Augustusbrücke verlegt. Sie führen die Fernwärme über die Elbe und verschwinden auf beiden Seiten der Brücke – am Blockhaus und vor dem Italienischen Dörfchen – unter der Erde. Für die Umgebung stellen die Rohre, die außen nur 25 Grad warm werden, keine Gefahr dar. So bleibt der Betrieb sicher und effizient.
Parallel: Reparatur an der Carolabrücke
Gleichzeitig laufen auch die Reparaturen der zerstörten Leitungen am Carolaplatz. Bis Mitte November sollen dort 300 Meter neue Rohre verlegt sein, was die Kapazität des gesamten Netzes steigern wird. Doch bis dahin ist die provisorische Leitung auf der Augustusbrücke die entscheidende Maßnahme, um einen Engpass im Winter zu verhindern.
Düker an der Marienbrücke ermöglicht Wärmeversorgung
Erst 2020 wurde der Düker an der Marienbrücke zur Fernwärmeversorgung der Neustadt und Pieschen eröffnet. Jetzt hilft er, die Wohnungen und Einrichtungen im Dresdner Nordwesten zu versorgen. Aber er ist nicht ausreichend.
Der Düker ist eine unterirdische Rohrleitung, die unter einem Fluss verlegt wird, um Ver- und Entsorgungsleitungen (wie Fernwärme oder Wasser) von einer Flussseite zur anderen zu führen. Im Fall der Marienbrücke transportiert der Düker die Fernwärme unter der Elbe auf die andere Seite, um die Neustadt und umliegende Gebiete zu versorgen. Diese Technik ist praktisch unsichtbar und beeinträchtigt weder den Flussverkehr noch die Landschaft.
Funktion eines Dükers: Er leitet Fernwärme vom Gasturbinenheizkraftwerk an der Nossener Brücke auf der Altstadtseite unter der Elbe hindurch zur Neustädter Elbseite, wo das Wärmenetz ausgebaut wird. Die von IWB geplante Fernwärmetrasse im Elbdüker stromab der Marienbrücke ist am 11. Dezember 2020 offiziell durch die DREWAG GmbH in Betrieb genommen worden. Die Röhre ist ca. 3m hoch und 242 m lang und verlangte eine Bauzeit von 1,5 Jahre.